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Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt: 345 Berufe zur Wahl

Von Andrea Wismath 07.05.2006, 17:09

Halle/MZ. - Erste Anlaufstelle ist für viele Schüler die Bundesagentur für Arbeit. "In den Berufsinformationszentren können Schüler selbstständig einen Test am Computer machen", sagt Rosel Otto, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Leipzig. Die Jugendlichen geben ihre Interessen ein und erhalten ein Interessensprofil, das mit den Merkmalsprofilen der verschiedenen Berufe verglichen wird. So bekommen sie Anregungen, welcher Beruf für sie geeignet sein könnte.

"Grundsätzlich gilt, dass man nie früh genug anfangen kann, sich zu orientieren. Spätestens in den Schulabgangsklassen sollten sich die Schüler dann für einen Beruf entscheiden", sagt Otto. Bei der Auswahl eines geeigneten Ausbildungsberufes können auch erfahrenere Auszubildende eine Hilfe sein. Bei so genannten Azubi-Messen berichten unter anderem "Insider" davon, wie sie eine Stelle bekommen haben, wie sie ausgebildet werden und was die Jugendlichen beachten sollten.

Wann die Anwärter sich dann auf eine Ausbildungsstelle bewerben müssen, hängt von den verschiedenen Branchen ab. "Wenn man sich für einen der zehn beliebtesten Ausbildungsberufe interessiert, wie zum Beispiel Friseurin, dann sollte man möglichst früh dran sein", rät Kirsten Kielbassa-Schnepp vom Zentralverband des Deutschen Handwerks. Besonders früh beginnen Banken mit der Suche nach Auszubildenden. Wer also Bankkaufmann oder -frau werden möchte, muss sich bereits mit seinem Halbjahreszeugnis der Vorabgangsklasse bewerben.

Um überhaupt einen geeigneten Betrieb zu finden, können sich die Jugendlichen zum Beispiel an die Ausbildungsplatz-Vermittlung der Bundesagentur für Arbeit wenden. Eine andere Möglichkeit ist laut Kielbassa-Schnepp, sich einfach an die Betriebe vor Ort zu wenden. "Das macht einen guten Eindruck bei den Handwerksmeistern, weil man persönliches Interesse zeigt."

Voraussetzung für eine Einladung zum persönlichen Gespräch ist, dass der Bewerber alle geforderten Unterlagen auch wirklich abgibt. Wichtig ist vor allem ein gutes Anschreiben ohne Rechtschreibfehler. "Die Agenturen für Arbeit bieten auch extra Bewerbungsseminare an, in denen dann geübt wird und Tipps gegeben werden.

Wer dann tatsächlich zu einem Gespräch gebeten wird, sollte sich gründlich vorbereiten. "Die jungen Leute sollten versuchen, einen möglichst genauen und natürlichen Eindruck von sich zu geben. Außerdem sollten sie sich zum Beispiel von der Kleidung her an die Gepflogenheiten des Unternehmens anpassen", rät Barbara Dorn von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Dem stimmt auch Kielbassa-Schnepp zu: "Wer sich als Kaufmann bewirbt, sollte schon mit Hemd und Krawatte erscheinen."

Auffallend ist, dass Jugendliche auch heutzutage noch stark geschlechtsspezifisch entscheiden. Leicht überzogen bedeutet das, dass Mädchen am liebsten Friseurin werden wollen und Jungen Kfz-Mechaniker. "Die Tendenz hat in den letzten Jahren sogar zugenommen", sagt Gerhard Engelbrech vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Wichtig ist laut Rosel Otto vor allem, dass die Jugendlichen sich mit dem gewählten Ausbildungsberuf identifizieren können. So sei die Gefahr irgendwann zu scheitern, deutlich geringer.

Weitere Informationen unter: www.arbeitsagentur.de

www.bibb.de

www.machs-richtig.de