Aquarium Aquarium: Molli ist unkompliziert
Halle/MZ. - In Fachgeschäften und Baumärkten gibt es Einsteiger-Sets mit Becken, Wasserfilter, Regelheizer, Beleuchtung und Thermometer. Die Aquarien fassen oft etwa 60 Liter. "Ich rate aber zu größeren Becken von 80 bis 100 Liter", sagt Claus Schaefer, Redakteur der "Aquarien- und Terrarienzeitschrift".
Je größer das Becken, desto stabiler sind die biochemischen Eigenschaften - etwa der Säuregrad - des Wassers. Größere Becken für Einsteiger mit Zubehör kosten laut Klaus Oechsner, Präsident des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe, 140 bis 180 Euro. Hinzu kommen gut 30 bis 50 Euro für die Pflanzen und 50 bis 70 Euro für die Fische.
Zuerst muss das Aquarium mit Kies und Wasser gefüllt werden, dann folgen die Pflanzen. Erst wenn sich die chemischen Werte eingependelt haben, dürfen nach rund zwei Wochen die Fische eingesetzt werden. "Es müssen sich erst Mikroorganismen im Wasser bilden, die gefährliche Schadstoffe wie etwa das Nitrit abbauen", erklärt Oechsner. Experten raten Einsteigern von Salzwasserfischen ab: "Ein Salzwasserbecken ist problemanfälliger. Technik und Zubehör sind komplizierter", so Klaus Erfurt vom Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde.
Im Aquarium sollten Fische miteinander leben, die sich vertragen und die gleichen Ansprüche haben. "So wenige Arten wie möglich am Anfang", rät Schaefer. "Fischarten, die nicht zueinander passen, zu kleine Becken und zu kleine Filter, das sind die häufigsten Anfängerfehler", sagt auch Jan Wolter, Tierarzt für Zierfische aus Berlin. "Platys und Mollys sind unkompliziert. Auch Kardinalfische, Zebrabarben und Panzerwelse sind gut für den Einstieg", so Oechsner.
Statt einmal viel sollte man dreimal am Tag wenig füttern. Doch Fischfans meinen es oft zu gut. "Viele Aquarienfische haben eine verfettete Leber", so Schaefer. Neben Flockenfutter sei Lebendfutter wie Wasserflöhe sinnvoll. Auch bei den Pflanzen ist weniger mehr: "Von zu vielen Arten ist abzuraten." Für den Einstieg eignen sich das Tausendblatt, das große Fettblatt oder der indische Wasserstern.
Wichtig ist auch der Standort: Licht fördert Algen. Ein Aquarium sollte daher nicht am Fenster stehen, rät Oechsner. Dort kann zudem die Sonne das Wasser erwärmen. "Mit steigender Wassertemperatur sinkt der Sauerstoffgehalt. Das kann den Tod für die Fische bedeuten", warnt Schaefer. 24 bis 26 Grad seien ideal. Steigt die Temperatur höher, muss warmes durch kaltes Wasser ersetzt oder mit einer Pumpe Sauerstoff erzeugt werden. "Man sollte alle zwei Wochen ein Drittel des Wasser wechseln", rät Erfurt.
Treten die Augen der Fische hervor, bilden sich weiße Punkte am Körper oder verschwindet der Appetit, hat eine Krankheit zugeschlagen. "Dann sollte der Fachhändler aufgesucht werden", rät Wolter. Tritt nach drei bis vier Tagen keine Besserung ein, wird der Besuch bei einem Tierarzt unumgänglich sein.