Wittenberg Wittenberg: Lutherhaus nach Sanierung wieder geöffnet
Wittenberg/dpa. - Das Lutherhaus in Wittenberg ist nach knapp zweijähriger Sanierung wieder geöffnet. Das Gebäude sei jetzt komplett öffentlich zugänglich, sagte Direktor Stefan Rhein am Freitag. Allerdings können Besucher bis März nur die leeren Räume besichtigen. Zum Festakt am Abend wurde auch Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) erwartet.
Die wertvollen Exponate kommen erst in das Haus zurück, wenn das Raumklima verträgliche Werte erreicht habe, sagte Rhein. Die neue Dauerausstellung zu Leben, Werk und Wirkung Marin Luthers (1483-1546) mit etwa 1000 Originalen, darunter die Kutte und ein Trinkbecher des Reformators, wird im März 2003 eröffnet. Bis dahin sei das Lutherhaus selbst ein Exponat, sagte Rhein.
Das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Museum wurde für 5 Millionen Euro saniert und umgebaut und die Ausstellungsfläche auf 1800 Quadratmeter verdoppelt. Bis zur Sanierung hieß das Gebäude Lutherhalle. Der Name ging auf patriotische Bestrebungen im 19. Jahrhundert zurück, Weihestätten für die deutsche Geschichte zu errichten.
Das Lutherhaus besitzt die umfangreichste Sammlung zu Luther und der Reformationsgeschichte. Das Archiv umfasst neben wertvollen Einzelstücken rund 15 000 Drucke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, etwa 1 600 Münzen und Medaillen, 135 Gemälde, sowie etwa 50 Inkunabeln, das sind Drucke aus der Zeit vor 1500.
Das Gebäude wurde zwischen 1504 bis 1507 als Kloster für Augustiner-Eremiten erbaut. Luther war dort ab 1508 Mönch. 1522 wurde der Konvent aufgelöst. Nach seiner Eheschließung 1525 mit Katharina von Bora bewohnte Luther mit seiner Familie bis zu seinem Tod das große Gebäude. 1564 verkaufen Luthers Erben das Haus an die Universität Wittenberg.