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Werke von Max Beckmann aus Sammler-Nachlass

25.10.2018, 12:09
Arbeiten von Max Beckmann (- im Zentrum ein Porträt von Erhard Göpel. Foto: Arne Immanuel Bänsch
Arbeiten von Max Beckmann (- im Zentrum ein Porträt von Erhard Göpel. Foto: Arne Immanuel Bänsch dpa

Berlin - Werke des Malers Max Beckmann (1884-1950) aus dem einstigen Besitz des Kunstsammlers Erhard Göpel werden jetzt in Berlin ausgestellt.

Dazu zählen die Gemälde „Selbstbildnis in einer Bar” (1942) und „Bildnis Erhard Göpel” (1944) sowie 46 Zeichnungen, zum Teil Vorstudien zu anderen bekannten Bildern, wie die Staatlichen Museen am Donnerstag in Berlin mitteilten. Die Sammlung ist vom 26. Oktober bis zum 13. Januar im Kupferstichkabinett auf dem Kulturforum zu sehen.

Die Sammlung ist ein Vermächtnis von Göpels Witwe Barbara an die Staatlichen Museen Berlin. Barbara Göpel ist im vergangenen Jahr gestorben. Weitere 52 Drucke waren schon bisher als Dauerleihgabe im Kupferstichkabinett. Zu Barbara Göpels Nachlass gehörte auch Beckmanns Gemälde „Die Ägypterin”, das im Mai für 4,7 Millionen Euro in Berlin versteigert wurde.

Nach bisheriger Überprüfung aller vermachten Arbeiten habe sich kein konkreter Verdacht auf NS-Raubkunst ergeben, teilten die Museen mit. Dennoch fühle man sich weiter zu einem kritischen Umgang mit dem Erbe verpflichtet. Die beiden ausgestellten Gemälde entstanden im Amsterdamer Exil Beckmanns.

Der einstige Sammler Göpel (1906-1966) spielte während der Nazi-Zeit eine zwiespältige Rolle. Einerseits war er seit 1942 für die Hitler unmittelbar unterstellte Organisation aktiv, die über Kunstraub ein Museum in Linz aufbauen sollte. Zugleich schützte er seinen als „entartet” diffamierten Künstlerfreund Beckmann vor dem Zugriff der Nazis. Viele der Werke in seiner Sammlung hatte Göpel von den Künstlern direkt erworben. (dpa)