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Wagner-Jahr 2013 Wagner-Jahr 2013: Erste Planungen versprechen Spannendes

Von Angelika Rausch 30.07.2010, 11:15
Über Wassertropfen bahnt sich ein Marienkäfer seinen Weg. (FOTO: DPA)
Über Wassertropfen bahnt sich ein Marienkäfer seinen Weg. (FOTO: DPA) dpa

Bayreuth/ddp. - Sowird es im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel eine Neuinszenierungaller vier Werke des «Ring des Nibelungen» geben. Geplant sei, allevier Premieren von «Rheingold», «Walküre», «Siegfried» und«Götterdämmerung» erstmals auch live zum Public Viewing auf denBayreuther Festplatz zu übertragen, sagte Festspielsprecher PeterEmmerich der Nachrichtenagentur ddp. Regisseur sowie Dirigent dieserAufführungen sollen in Kürze verkündet werden.

In einem speziellen Aufführungszelt sollen zudem kurz vor derallsommerlichen Festspielzeit die drei Opern-Frühwerke RichardWagners gespielt werden. Wagner selber hatte bestimmt, dass «Rienzi»,«Die Feen» und «Das Liebesverbot» nicht zum Aufführungskanon desFestspielhauses gehören sollen, da sie ihm nicht bedeutungsvoll genugerschienen. Zudem sei geplant, zu einem Kurzfilm-Wettbewerb rund umWagner im Netz aufzurufen, sagte Emmerich.

Auch die Stadt will ein eigenes, ambitioniertes Programm zumWagner-Jahr auf die Beine stellen. «Wir denken daran, dass wir allegroßen Orchester, die Wagner spielen, nach Bayreuth bitten. Wirverhandeln mit den Berliner Philharmonikern, der StaatskapelleDresden, dem BR-Sinfonieorchester, der Staatskapelle Weimar undvielen anderen», sagte der Kulturbeauftragte für Musik und Theaterder Stadt Bayreuth, Nicolaus Richter, der ddp. Es sei geplant, einfestliches, traditionelles Programm aufzulegen, aber auch dieBevölkerung dafür zu gewinnen. «Es soll nicht nur elitäres Programmsein», betonte Richter. Deshalb sei daran gedacht, dass dieStaatskapelle Weimar auf dem Marktplatz spielt. Für die Moderationverhandele man derzeit mit dem Musiker und Entertainer Götz Alsmann.Bereits fest geplant sei ein großer Wagner-Kongress und auch an denspektakulären «Ring an einem Abend» von Philipp Arlaud werde gedacht.

Der französische Regisseur Arlaud hatte Wagners 16-stündigeOpern-Tetralogie «Der Ring des Nibelungen» 2006 in Bayreuth als«Pocketopera» präsentiert. Zwei Tage vor Eröffnung der Festspielezeigte er den ganzen «Ring» an einem Abend. David Seaman,Kapellmeister der Welsh National Opera, hatte die abendfüllendenTeile der Tetralogie auf ein gut vierstündiges Konzentrat reduziertund für ein zwölf Musiker umfassendes Kammerorchester und achtGesangssolisten arrangiert. Aufgeführt wurde der «Ring» imJugendzentrum Bayreuth. Die musikalische Leitung hatte damalsNicolaus Richter.

Wagner wurde in Leipzig geboren, hat aber seine größten Spuren inder kleinen fränkischen Stadt Bayreuth hinterlassen, wo er nur fürseine Werke ein eigenes Festspielhaus bauen ließ. Bis heute wird eseinmal im Jahr für fünf Wochen ausschließlich für die Aufführung dersechs großen Hauptwerke des Komponisten («Parsifal», «Lohengrin»;«Tannhäuser», «Tristan und Isolde», «Die Meistersinger von Nürnberg»,«Der Ring des Nibelungen») genutzt. Wagner starb 1883 in Bayreuth undliegt auch gemeinsam mit seiner Frau Cosima hinter seinem ehemaligenWohnhaus «Villa Wahnfried» begraben.

Die Bayreuther Festspiele, die 2011 ihre 100. Auflage erleben,gelten als das berühmteste Opernfestival der Welt. In jedem Sommervom 25. Juli bis 28. August lockt es Zehntausende Gäste aus allerWelt an.