Antiquität von Louis Vuitton Luxus-Koffer sorgt für Bieterduell bei „Bares für Rares“ – Verkäufer erzielt Spitzenpreis
Ein seltener Koffer für Hemden von Louis Vuitton aus Paris sollte 15.000 Euro einbringen. Trotz Mängeln entwickelte sich bei „Bares für Rares“ ein hitziges Bietergefecht, das mit einer Überraschung und einem Cappuccino endete.

Köln. – Ein wunderschönes Stück aus dem 19. Jahrhundert präsentierte Klaus Huhnen am 2. Juli in der ZDF-Sendung "Bares für Rares". "Ich sehe etwas sehr Schönes", freut sich Moderator Horst Lichter (63) über die Antiquität, die im Händlerraum noch für einen ordentlichen Bieterkrimi sorgen sollte.
"Wann ist denn dieses schöne Köfferchen zu dir gekommen", wollte Lichter von dem Verkäufer wissen. Vor zwölf bis 15 Jahren will Huhnen den Koffer auf einem Antikmarkt in Paris gekauft haben.
Experte Detlev Kümmel begutachtet Koffer von Louis Vuitton
"Die Marke kenne ich, das ist Luis Karton", scherzte Lichter und wand sich an Experten Detlev Kümmel (57). Dieser lächelte und verriet den wahren Namen des Herstellers: Louis Vuitton.
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"Eine Marke, die in aller Munde ist. Aber hier haben wir wirklich etwas Besonderes, weil die Größe mal was ganz anderes ist. Denn im Katalog steht, dass der Koffer für Hemden ist", klärte der Experte auf und nahm das Objekt auch gleich genau unter die Lupe, denn diese Art Koffer werde auch gerne gefälscht.

Kümmel war von der hochwertigen Verarbeitung des Koffers begeistert; Segeltuch mit symmetrischem Schachbrettmuster, genau angeordnete Nägel und ein 1884 entwickeltes Schloss aus Eisen. Nach sorgfältiger Begutachtung konnte er eine Fälschung ausschließen.
Antiquität weist einige Mängel auf
Allerdings verwies er bei dieser Gelegenheit auf die Mängel der Antiquität: Das Segeltuch sei in der Vergangenheit nass geworden und wurde mit Nägeln fixiert. Zudem habe jemand unsachgemäß den Rost vom Schloss entfernt. Im Innenraum fehle ein Zwischenboden und auch der Ledergriff sei gebrochen.
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Wie viel ist der 100 bis 120 Jahre alte Koffer nun wert? Huhnen wünscht sich 15.000 Euro dafür. "Wenn man diesen Preis haben will, muss er perfekt sein", dämpfte Kümmel die Erwartungen des Verkäufers.
Allein für die Restaurierung müsse ein Fachhändler 4.000 bis 5.000 investieren. Trotz der Seltenheit schätzte der Experte das Fundstück auf 5.000 bis 7.000 Euro. So ganz zufrieden schien Huhnen damit nicht zu sein. Dennoch will er versuchen, 7.000 Euro zu erzielen.
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Luxuskoffer entzückt Händler bei "Bares für Rares"
"Ob ich gut verhandeln kann, wird sich zeigen. Aber freuen tue ich mich auf jeden Fall": Hochmotiviert betrat Huhnen den Händlerraum. Unterdessen wusste Walter "Waldi" Lehnertz noch vor dem ersten Gebot: "Das wird teuer." Dennoch fing er mit seinen legendären 80 Euro an.
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Doch dafür wollte ihm Huhnen lediglich "ein paar Nägelchen rausknibbeln". David Suppes erhöhte daraufhin auf 1.000 Euro, wurde aber schnell von Markus Wildhagen überboten. Schnell bieten sich die beiden Herren hoch.
"Sie sind noch nicht einmal an der Untergrenze der Expertise", warf der Verkäufer in den Raum, als bei 3.000 Euro die Gebote ins Stocken gerieten. Nachdem er die Expertise gehört hatte, erhöhte Suppes auf 4.500 Euro. Allerdings mit einer Bitte an den Verkäufer, er solle daran denken, dass er Händler sei.
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Susanne Steiger bietet plötzlich mit
Plötzlich mischte sich Susanne Steiger in das Bietergefecht ein: "Ich mache 5.000." Suppes erhöhte auf 5.500 Euro: "Bähm!"
"Hach, der ist toll. Den brauche ich", bekräftigte er seine Entschlossenheit. Doch damit war das Bietergefecht noch nicht zu Ende.

Denn unerwartet schien nun auch Steiger Interesse an dem Luxusobjekt zu haben. Sie bot schnell 6.000 Euro. "Verdammt", rief Suppes und drehte sich verärgert um.
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Doch auch dieses Gebot war für den Verkäufer noch zu niedrig. "Echt nicht", fragte Suppes perplex, als Huhnen das Gebot von Steiger ablehnte. Der Verkäufer stellte klar, dass er unter 7.000 den Koffer nicht verkauft.
Händler David Suppes freut sich über Koffer von Louis Vuitton
So erhöhte Suppes nach kurzem Überlegen auf 7.000. Doch auf dafür geht der Koffer nicht weg, denn Steiger konterte mit einem Gebot von 7.500 Euro. Das entlockte Christian Vechtel ein erstauntes "Wow".
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"Ich mach' noch 8.000 Euro", legte Suppes schwer atmend noch einen drauf. Nun war Steiger raus. Nimmt Klaus Huhnen den Preis an? "Okay! 8.000 und fünf Euro, weil für fünf Euro muss ich mir noch einen Cappuccino holen", entgegnete er lächelnd.
"Ja, ja, ja", freute sich David Suppes und macht den Deal fest, "bevor Susanne noch was sagt". 2.005 Euro zahlte er bar, den Rest per Überweisung. "Ich habe ganz schwitzige Hände", gab Suppes zu, freute sich aber über den Koffer von Louis Vuitton.