Tatort-Vorschau Tatort-Vorschau: "Zurück ins Licht" stellt die Kommissare vor Rätsel

Ein abgetrennter Finger und ein Auto mit Blutspuren: Das ist alles, was die Bremer Kommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) in einem Parkhaus vorfinden. Der Besitzer des Autos ist schon seit einem Jahr verschwunden. Nach Aussage seiner Frau, die nicht sonderlich erschüttert wirkt, verließ der Chef eines Pharmahandels seine Familie, weil er einen Burnout fürchtete. Die Letzte, die mit ihm Kontakt hatte, war die undurchsichtige Pharmareferentin Maria Voss (Nadeshda Brennicke), die früher für ihn arbeitete.
Aus der Frau werden die Ermittler nicht schlau, sie kämpfte sich nach einem schweren Unfall zurück ins Leben und wirkt wie die Inkarnation der toughen Karrierefrau, doch irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Stedefreund fühlt sich trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieser Widersprüchlichkeit sehr zu ihr hingezogen, was auch der BKA-Kollegin Linda Selb (Luise Wolfram) aufgefallen ist, mit der er seit längerem irgendwas zwischen Affäre und Beziehung hat.
Im März machten die scheidenden Bremer „Tatort“-Ermittler mit dem starken Fall „Nachtsicht“ noch einmal auf sich aufmerksam. Da kann „Zurück ins Licht“, bei dem ebenfalls Florian Baxmeyer Regie führte, nicht ganz mithalten. Zwar haben die Drehbuchautoren Christian Jeltsch und Olaf Kraemer eine Geschichte geschrieben, die viel übers Durchhalten und Weitermachen nach persönlichen Katastrophen erzählt, aber ihre Pharmareferentin Voss kommt mit ihren „Zurück ins Licht“-Beschwörungen mitunter doch arg esoterisch daher. Zu durchschaubar ist ihre Fassade, da wundert es doch sehr, warum alle auf sie hereinfallen. Dennoch macht es Spaß, Stedefreund dabei zuzusehen, wie er sich zwischen diesen beiden ungewöhnlichen Frauen aufreibt. Inga Lürsen wird da fast nur Nebenfigur.