Tatort-Premiere heute Tatort-Premiere heute: Darum echauffiert sich Til Schweiger über TV-Ausstrahlung

Halle (Saale) - Eigentlich ist der Deutschen liebste Krimireihe in der Sommerpause. Doch für Til Schweiger unterbricht die ARD die „Tatort“-Auszeit: Sein actiongeladener Krimi „Tatort: Tschiller - Off Duty“ lief bereits im Kino und ist jetzt als TV-Premiere im Ersten zu sehen.
Das passt dem streitbaren Schweiger (54) allerdings überhaupt nicht, der Star beschwerte sich über den undankbaren Sendeplatz an einem Sommerabend, an dem viele Zuschauer möglicherweise Besseres zu tun haben, als „Tatort“ zu gucken.
Die ARD verwies jedoch auf die mit 130 Minuten Gesamtdauer satte Überlänge des Krimis, der deshalb nur an einem Tag gezeigt werden könne, an dem die Talkshow „Anne Will“, die normalerweise im Anschluss an den „Tatort“ läuft, Urlaub macht. Der in Deutschland, Istanbul und Moskau gedrehte Kino-Tatort mit Schweiger ist am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.
„Tatort: Tschiller - Off Duty“ mit Til Schweiger ist besser als sein Ruf
Der acht Millionen Euro teure Film mit dem von Schweiger gespielten Hamburger Kommissar Nick Tschiller floppte vor zwei Jahren an der Kinokasse und wartet mit einer reichlich hanebüchenen Handlung auf, ist aber alles in allem besser als sein Ruf.
In dem mit Verfolgungsjagden, Schießereien und dramatischen Wendepunkten gespickten Krimi bekommt es Nick Tschiller nicht nur erneut mit seinem Erzfeind Firat Astan (Erdal Yildiz) zu tun, sondern muss sich schon bald mit einem noch viel größeren Schurken herumschlagen.
Der sinistre türkische Gangsterboss Süleyman Seker (klasse: Özgür Emre Yildirim) ist ein gut gekleideter Bösewicht im James-Bond-Format, der über Leichen geht und in brenzligen Situationen gerne auf eine versteckte Messerklinge zurückgreift, die aus dem Jackettärmel schnellt wie ein Springteufel aus der Kiste. Sekers Geschäftsmodell ist so einfach wie gewinnbringend: Er entführt in Istanbul Mädchen, die er an Organhändler in Moskau verkauft.
„Tatort: Tschiller - Off Duty“: Auch Til Schweigers Tochter spielt mit
Als ausgerechnet Nick Tschillers Tochter Lenny, gespielt von Til Schweigers Tochter Luna, in Istanbul in die Fänge von Seker gerät, macht sich der zu allem entschlossene Kommissar auf den Weg von Hamburg in die Türkei.
Dort taucht er in die Unterwelt Istanbuls ein und wird zur Zielscheibe der Gangster - die diversen Verfolgungsjagden in den Gassen und über den Dächern der türkischen Metropole haben durchaus Kinoqualität.
Der grimmige Tschiller behält in den Auseinandersetzungen zwar die Oberhand und lässt sich auch von einem vorübergehenden Aufenthalt als Untersuchungshäftling im Gefängnis keineswegs einschüchtern. Er kann aber nicht verhindern, dass seine Tochter zusammen mit anderen Mädchen in einem Container nach Moskau verschifft wird.
Tatort mit Til Schweiger: Nur 280.000 Zuschauer sahen „Tatort: Tschiller - Off Duty“ im Kino
Gemeinsam mit seinem lustigen Kollegen und Kumpel Yalcin Gümer - Fahri Yardim sorgt in der Rolle für den dringend benötigten Schuss Ironie - macht sich Tschiller auf den Weg nach Russland, um Lenny zu befreien. Doch das erweist sich als brandgefährlich, denn Erzschurke Seker hat in Moskau bereits Vorkehrungen getroffen, um Tschiller endgültig aus dem Verkehr zu ziehen.
Der Film mit Til Schweiger war nach den beiden in den achtziger Jahren produzierten Krimis „Zahn um Zahn“ und „Zabou“ mit Götz George als Kultermittler Schimanski erst der dritte „Tatort“, der für die große Leinwand gedreht wurde, und lockte gerade mal 280.000 Zuschauer ins Kino - ein herber Schlag für den erfolgverwöhnten Til Schweiger.
››„Tatort: Tschiller - Off Duty“: am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten