Mars

12.11.2016, 23:01
Die Hauptdarsteller Ben Cotton und Jihae stellen die sechsteiligen TV-Serie „Mars” in London vor. Foto: Katrin Kasper
Die Hauptdarsteller Ben Cotton und Jihae stellen die sechsteiligen TV-Serie „Mars” in London vor. Foto: Katrin Kasper dpa

London - Wir schreiben das Jahr 2033. Sieben Monate lang reist eine Raumschiffbesatzung durchs All, um erstmals den Roten Planeten zu betreten.

Doch als die „Daedalus” endlich die Mars-Atmosphäre erreicht, fällt das Landesystem aus und die sechsköpfige Astronauten-Crew erlebt den ersten lebensbedrohlichen Notfall auf ihrer historischen Mission.

Ein Schwenk zurück in die Gegenwart. Elon Musk, Gründer des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX, erklärt, warum die Landung auf dem Mars eine Herausforderung ist und wie er sie mittels modernster Technologie meistern will. Ziel ist, den Roten Planeten zu kolonisieren.

Die Szenen stammen aus der TV-Serie „Mars”, einer Mischung aus fiktivem Weltraumdrama und der Dokumentation des aktuellen Forschungsstands. Sie ist vom 13. November (21 Uhr) an beim Bezahlsender National Geographic Channel erstmals zu sehen.

Mit der sechsteiligen Serie haben die Hollywood-Produzenten Brian Grazer, Ron Howard und Justin Wilkes nicht nur ein spannendes Drama geschaffen, sondern zeigen dem Zuschauer auch faktenbasiert, wie eine bemannte Mars-Mission in naher Zukunft aussehen könnte.

„Science-Faction” könnte man das Genre nennen, bei dem die Handlung im Gegensatz zur Science-Fiction den Naturgesetzen unterworfen ist - aber eben auch kinoreif inszeniert wird. Mit dieser Mischung sei das Projekt „einzigartig”, schwärmte Mitproduzent Ron Howard („Inferno”, „Apollo 13”) auf einer Pressekonferenz in London.

Das Drehbuch zur Serie entstand auf Grundlage des Buchs „How We'll Live On Mars” (Wie wir auf dem Mars leben werden) des amerikanischen Journalisten Stephen Petranek. Das Skript wurde laufend durch Wissenschaftler auf seine Realitätsnähe überprüft.

„Wenn die ersten Menschen ihren Fuß auf den Mars setzen, wird dieser Moment bedeutender sein im Hinblick auf Technologie, Philosophie, Geschichte und Entdeckung als alles, was zuvor kam”, schreibt Petranek in seinem Buch. „Wir wären nicht länger eine Ein-Planeten-Spezies”. Wichtig sei nicht, ob und wann der Mensch auf dem Mars lande, sondern wie er dort überlebe. 

Auch eine deutsche Schauspielerin ist an Bord: Cosima Shaw („The Danish Girl” 2015) spielt die britische Kernphysikerin und Astronautin Leslie Richardson. „Für mich war der ganze Prozess, mich mit der Figur und dem Thema zu beschäftigen, ein großer Lernprozess”, sagte Shaw. „Ich glaube, kein Mensch kann es sich heutzutage leisten, sich nicht damit zu befassen.”

Das TV-Ereignis soll Regisseur Everardo Gout („Days of Grace”) zufolge aber nicht nur über die mögliche bemannte Mission zum Mars informieren, sondern auch zum Träumen anregen. Natürlich gehe es um die Möglichkeit, zum Mars zu reisen. Aber mehr noch gehe es darum zu verstehen, was wir erreichen könnten. „Lasst uns träumen, wir haben die Chance, die Welt, die Gesellschaft zu inspirieren, zu ändern”, sagte Gout vor der Londoner Serien-Premiere.

Wann die erste bemannte Marsmission stattfinden wird und welche Veränderungen sie bewirken wird, kann niemand mit Gewissheit sagen. Die Serie „Mars” erlaubt mit ihrem Start aber bereits einen Einblick in die Forschung, die es möglich machen kann. (dpa)