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"Ein Mann eine Wahl" Klaas bekommt eigene Wahlsendung: "Ein Mann eine Wahl" läuft bei Prosieben

08.09.2017, 08:02
Klaas Heufer-Umlauf
Klaas Heufer-Umlauf ProSiebenSat.1

Berlin - Er fährt mit FDP-Chef Christian Lindner in einem schwarz-gelben Chevrolet Camaro in die Waschstraße. Er unterbricht ein Interview mit SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, um kurz mal aufs Klo zu verschwinden. Er will von Fußballprofi Toni Kroos wissen, wann der und die Kollegen eigentlich saufen gehen und fragt AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel, was sie für Patriotismus hält.

Klaas Heufer-Umlauf hat eine ganze Menge im Kopf - darunter etliche Ideen, auf die nicht jeder kommt, und die Fernsehen jedenfalls nicht dümmer machen. Und mit Sicherheit unterhaltsamer. „Ein Mann, eine Wahl“ ist dafür der beste Beweis.

Seit Juni ist mit Circus Halligalli Schluss

Klaas Heufer-Umlauf kann man mit vollem Recht als A-Promi bezeichnen. Bekannt ist der 33-jährige Berliner allerdings vor allem als die eine Hälfte des Duos Joko und Klaas und wird in den Medien oft nur als Spaßvogel des Privatfernsehens mit Friseurausbildung wahrgenommen. Das hat noch nie gestimmt.

Der Grimme-Preisträger war auch schon in etlichen Spiel- und Fernsehfilmen zu sehen. Und mit „Circus Halligalli“, seiner Vorzeige-Show auf ProSieben an der Seite von Joko Winterscheidt, ist seit Juni Schluss. Was nicht heißt, dass er dem Entertainment nun den Rücken kehrt. Aber Heufer-Umlauf kann auch Politik.

Heufer-Umlauf will die Wahlbeteiligung steigern

Die erste Folge ist am Montag (11. September) um 22.05 Uhr zu sehen, die zweite eine Woche darauf. Er selbst erklärt das Konzept so: „Ne Politiksendung, die trotzdem auch ein bisschen lustig ist“. Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Sie soll Interesse für die Bundestagswahl wecken. „Ich will dazu beitragen, dass die Wahlbeteiligung steigt“, sagte Heufer-Umlauf bei der Vorstellung von „Ein Mann, eine Wahl“ in Berlin.

Zwischen zwei von fünf Folgen seiner Dauer-Sitcom „The Big Bang Theory“ hatte ProSieben noch etwas Platz. Und da läuft nun an zwei Montagen das neue Format. „Eine Politsendung in einem Umfeld, in dem man es nicht erwartet“, wie Heufer-Umlauf es formuliert. Er hat sich dafür einiges einfallen lassen.

Heufer-Umlauf interviewt Grünen-Chef Cem Özdemir genau wie den CDU-Staatssekretär Jens Spahn, Julian Reichelt, den Vorsitzenden der „Bild“-Chefredaktion, oder Justizminister Heiko Maas (SPD). Es sind nicht immer Krachergespräche, aber es ist immer etwas dabei, das anders ist als man es schon 1000 Mal gehört hat.

Entertainer stellt andere Fragen

Jens Spahn fragt er: „Was wäre die CDU ohne Angela Merkel?“. Und Alice Weidel, wie sie das Wort „völkisch“ finde. Die Antworten sind im Idealfall überraschend. Mehr kann ein Interviewer nicht verlangen - und die Zuschauer auch nicht. Zum Schluss will er immer wieder wissen: „Wie sieht Deutschland in zehn Jahren aus?“ Auch keine schlechte Frage.

Beide Folgen sind 45 Minuten lang - 90 Minuten Politik insgesamt, das ist schon eine ganze Menge, gerade bei ProSieben. Aber keine Minute zu viel - langweilig wird es jedenfalls nicht. (dpa)