"Höhle der Löwen" Höhle der Löwen: Investoren kämpfen um Calligraphy Cut- Judith Williams lässt Haare

Auch in der fünften Staffel der „Höhle der Löwen“ kämpfen Gründer um das Kapital und Wissen der fünf Investoren. Mit Weltneuheiten oder Lösungen für Alltagsprobleme versuchen sie die Löwen zu überzeugen.
Geschmacklich ist das der Gründerin Julia Huthmann auf jeden Fall gelungen. Die 33-Jährige vertreibt eine exotische Frucht eingelegt in Salzlake: die Jackfrucht. Diese hat sie in Sri Lanka kennengelernt, und erzeugt damit direkt Sympathie bei Investorin Dagmar Wöhrl, die selbst viel Zeit dort verbracht hat.
In der Blindverkostung sind alle Investoren von der Frucht, die die Konsistenz von Hähnchenfleisch hat und beim Kochen als Ersatz für Fleisch und Fisch herhalten kann, überzeugt. Doch in der Dose schwimmen erstmal nur große Stückchen in Salz herum. Wie soll daraus eine leckere Frikadelle werden?
Frank Thelen steht auf kalorienarmes Essen
Die Investoren sind ratlos. Da die Frucht aber pro 100 Gramm nur 22 Kilokalorien hat, ist Frank Thelen an Bord. „Wenn man gerne und viel isst, wie ich, sind wenig Kalorien super!“ Sein Angebot: 260.000 Euro für 25 Prozent. Viel mehr als die Gründerin bereit ist für diese Summe herzugeben. Sie bietet lediglich zehn Prozent.
Neu-Löwe Georg Kofler (er hat Judith Williams schon in der vergangenen Staffel mehrfach vertreten) sieht die größte Herausforderung in der Vermarktung der „Jacky F.“, da die meisten Menschen gar nicht wissen, was in der Dose ist. Dafür will er für die gleiche Summe 35 Prozent. Die Gründerin überzeugt das nicht, doch es kommt noch schlimmer: Investor Thelen korrigiert sein Angebot nun und will plötzlich 30 Prozent.
Damit hat Julia Huthmann nicht gerechnet. Sie glaubt an die Jackfrucht und ihre Unternehmensbewertung. Sie bleibt hart und sagt beiden Löwen ab.
Nie wieder im Staubsaugerbeutel buddeln
Viel näher am Alltag ist die Erfindung von dem 20-jährigen Tobias Gerbracht. Er hat nicht nur zweimal den Wettbewerb „Jugend forscht“ gewonnen, sondern ist auch „der sympathischste Staubsauger-Vertreter“, den Beauty-Vermarkterin Judith Williams je gesehen hat. Ein verloren geglaubter Ohrring seiner Großmutter brachte Gerbracht auf die Idee von „Catch up“, einem Adapter, der zwischen Staubsaugerschlauch und Stange geschoben wird. Mithilfe eines Filters wird in einem kleinen extra Behälter alles aufgefangen, was nicht in den Staubsaugerbeutel soll, seien es Ohrringe, Lego-Steine oder Schrauben.
„Ich habe noch nie gestaubsaugt“
Investor Thelen hat jedoch ein Problem mit dem Produkt: „Ich habe noch nie gestaubsaugt. Vorher würde ich einen Staubsaugroboter entwickeln.“ Der Selfmade-Löwe Carsten Maschmeyer hat ganz andere Pläne für den jungen Gründer: „Ich würde Sie als Gründervater adoptieren!“ und bietet ihm die geforderten 100.000 Euro für 35 Prozent der Unternehmensanteile.
Auch Ralf Dümmel ist der 20-Jährige ans Herz gewachsen und droht damit umzufallen, sollte der junge Gründer sich gegen ihn entscheiden. Doch Gerbracht verhindert den Notfall und willigt in die Zusammenarbeit mit Dümmel ein.
Friseure brauchen keine Scheren mehr
Den Deal des Abends sichert sich Friseurmeister Frank Brormann. Man sollte meinen, dass man beim Haare schneiden nach Jahrtausenden nichts mehr verbessern kann. Weit gefehlt, wie der 53-Jährige beweist. Er hat der Schere abgedankt und den „Calligraphy Cut“ entwickelt. Die Haare werden dabei mit einer scharfen Klinge in einem vorgegebenen Winkel geschnitten.
Die schräge Kante soll das Haar voluminöser und glänzender machen. Klingt nach einem Haarschnitt, für den viele Frauen mit langen Haaren tief in die Tasche greifen würden. Für sein Konzept aus dem Schneidewerkzeug Kalligraphist, Schulungen und einer Clubmitgliedschaft will er 500.000 Euro und bietet dafür 20 Prozent seines Unternehmens.
Die Löwen sind begeistert. Judith Williams opfert sogar einen halben Zentimeter Haar, um den Unterschied selbst zu merken. Dieses Gefühl will sie nicht mehr missen und bietet darum 500.000 Euro für 25 Prozent. Sie will Brormann auch bei der Entwicklung eines passenden Haarpflegemittels helfen. Thelen bietet das Gleiche.
Das wollen die Löwen Wöhrl und Maschmeyer nicht auf sich sitzen lassen. Sie ziehen sich zurück, tuscheln und bieten eine Millionen Euro für ebenfalls 25 Prozent. Sie wollen aber Brormann als Marke aufbauen und keine Zusatzprodukte entwickeln.
Der Kampf ist entbrannt. Auch Thelen und Williams schließen sich zusammen, bieten nun ebenfalls eine Million. Das überzeugt Brormann. Er geht auf den Deal mit Beauty-Queen Williams und Software-Entwickler Thelen ein.
Kein Geld für Cheerleader
Von solchen Angeboten können die vier Gründer von Swedish Fall nur träumen. Sie haben sich auf Cheerleader-Funktionskleidung spezialisiert. Auch wenn die Klamotten laut Löwen in einer top Qualität gefertigt sind, ist der Markt viel zu klein. Keiner von ihnen macht den Gründern ein Angebot.
Ralf Dümmel findet Idee „Mega“
Florian Nübling und Tiziana Kleine versuchen die Investoren mit einem Luxusprodukt zu überzeugen. „Volatiles“ sind kleine Mosaiksteine, die mit Leuchtdioden hinterlegt sind. Per Smartphone kann man Farben oder Animationen für die Wand oder Decke aussuchen oder gar per Touch darauf malen. „Mega!“ schreibt Ralf Dümmel mit seiner Hand auf die Wand. Doch der Preis ist für Normalverbraucher zu hoch: Rund 4800 Euro zahlt man pro Quadratmeter.
Die Gründer wollen in das Luxussegment und Kontakte in den arabischen Raum und zu Hotels, Bars und Yachtherstellern. Diese Kontakte hat aber nicht jeder Investor. Somit macht nur Maschmeyer ein Angebot. 500.000 Euro für 20 Prozent des Unternehmens. Die Gründer schlagen ein.
Somit gehen am Ende des Abends Dagmar Wöhrl und Georg Kofler leer aus. Während Kofler, der neu im Team ist und sich mit Williams abwechselt, von nichts überzeugt schien, konnte Wöhrl mit ihrem Angebot nicht überzeugen.