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Baywatch-Premiere vor 30 Jahren Baywatch-Premiere vor 30 Jahren: Die schönen Lebensretter von Malibu

Von Michael Ossenkopp 28.04.2019, 08:00
Pamela Anderson 1995 in der TV-Serie „Baywatch“
Pamela Anderson 1995 in der TV-Serie „Baywatch“ dpa

Halle (Saale) - Kaum eine TV-Serie hat die 1990er Jahre so geprägt wie Baywatch. Weltweit schwammen die Lebensretter aus Malibu auf einer riesigen Erfolgswelle. Ihren Premierenauftritt im US-Fernsehen feierten sie am 23. April 1989. Ein Remake der Strandsoap schaffte es 2017 sogar in die Kinos. Mehr als eine Milliarde Menschen in 144 Ländern waren Woche für Woche dabei, wenn der föngewellte Lieutenant Mitch Buchannon und seine vollbusigen Assistentinnen ins Meer hüpften und todesmutig gegen mannshohe Wellen, Haie und Ganoven kämpften.

Dabei war der große Erfolg der Serie zunächst überhaupt nicht absehbar. In Amerika floppte die erste Staffel und wurde abgesetzt. Doch David Hasselhoff wollte das Konzept mit den knackigen Wassernixen in knappen roten Badeanzügen nicht aufgeben. So produzierte der Hauptdarsteller die Folgen ohne Unterstützung großer Studios einfach selber.

Baywatch traf den Fitness-Trend der 80er

Playboy-Model Pamela Anderson alias C. J. Parker und die anderen Strandschönheiten brauchten weder viele Requisiten noch versierte Schauspielkunst, um TV-Geschichte zu schreiben. Über das Casting von „Pam“ für Baywatch schrieb David Hasselhoff in seiner 2006 erschienenen Autobiografie „Making Waves“: „Als wir sie baten, eine Seite aus dem Drehbuch vorzulesen, stand sie auf, streifte ihr Top und den Rock ab und hatte einen Badeanzug drunter.“

Muskelbepackte Rettungsschwimmer und weibliche Körper mit perfekt geformten Rundungen passten 1989 genau zum Aufkommen des allgemeinen Fitness- und Gesundheitstrends. Ähnlich schlank wie die Darsteller waren leider meist auch die Handlungsstränge der einzelnen Episoden. Im gleißenden Sonnenlicht mit der Rettungsboje im Schlepptau ins Wasser rennen, videoclipartig möglichst in Zeitlupe, und einer ertrinkenden Person mit Mund-zu-Mund-Beatmung das Leben retten. Das war der filmische Alltag am Strand von Los Angeles.

Baywatch macht Pamela Anderson zum Sexsymbol

Im Gegensatz zu vielen ihrer früheren Kolleginnen, die in der Versenkung verschwanden, stieg Pamela Anderson zum Sexsymbol auf und ist bis heute in der Regenbogenpresse präsent. Ob durch Brustvergrößerungen, Prügeleien mit Verflossenen, Scheidungen oder neue Affären – die mittlerweile 51-Jährige weiß sich immer noch medienwirksam in Szene zu setzen.

Der angeblich gegen den Willen der Blondine und ihres Ex-Mannes Tommy Lee in Umlauf gebrachte Hochzeitsporno gilt neben „One Night In Paris“ mit Societyluder und Hotelerbin Paris Hilton als einer der meistgesehenen Pornofilme der Welt. Mit zwei erwachsenen Söhnen gibt sie sich inzwischen seriös, die Veganerin entwirft Schuhe und engagiert sich unter anderem für die Tierschutzorganisation Peta.

In Deutschland wurde Baywatch zunächst in der ARD gezeigt, Wiederholungen liefen später bei Sat.1, Kabel 1 und Das Vierte. Erst 2001 fiel nach 241 Folgen die letzte Drehklappe. Lange Zeit war ein Kino-Remake im Gespräch, das schließlich 2017 realisiert wurde. Hasselhoff und Anderson hatten Gastauftritte. Kinogänger waren nicht so begeistert wie die TV-Serienfans, dennoch sollen die Macher um Filmproduzent Beau Flynn unter dem Titel „Baywatch 2“ eine Fortsetzung planen. (mz)