Misshandlung bei Livesendung? Angebliche Misshandlung bei Livesendung: Behörden prüfen Ermittlungen gegen Domian-Anruferin
Recklinghausen - Der nächtliche Alarmanruf während der Live-Sendung von Talker Jürgen Domian (58) im WDR-Radiosender 1Live wird möglicherweise ein Fall für die Justiz. Es werde geprüft, ob eine strafbare Handlung vorliegen könnte, sagten Sprecher von Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwochmorgen.
In der Sendung hatte eine junge Frau in der Nacht zum Dienstag den Eindruck erweckt, sie werde während des Anrufs von ihrem Partner geschlagen. Mitarbeiter der Sendung alarmierten die Polizei.
Die Beamten konnten nach eigenen Angaben die Anruferin noch in derselben Nacht in der Ruhrgebietsstadt Castrop-Rauxel ausfindig machen, entdeckten jedoch keine Hinweise auf Gewalt.
Vortäuschung einer Straftat?
In der „Bild“-Zeitung vom Mittwoch wird eine 23-jährige Christina mit den Worten zitiert, das Ganze habe ein Scherz sein sollen, der ihr nun „unendlich leid“ tue.
Ob es sich um eine strafbare Vortäuschung einer Straftat handelte, müsse noch genau geprüft werden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Bochum.
Domian hat Zweifel
Jürgen Domian selber ist jedoch nicht davon überzeugt, dass es sich wirklich um einen Scherz handelte. Der betreffende Haushalt sei laut Polizei schon mehrfach wegen gewalttätiger Delikte aufgefallen, habe die Redaktion von der Polizei erfahren. Er könne nicht ausschließen, dass die Frau im Nachhinein unter Druck gesetzt worden sei, alles als unbedachten Streich hinzustellen.
„Wir machen uns also weiter Sorgen um die Anruferin und werden alles in unserer Macht stehende unternehmen, ihr zu helfen“, so Domian auf seiner Facebook-Seite. (dpa, red)
