: Tragikomödie mit Happy End

Berlin/dapd. - Bier ist dafür bekannt, ein ausgeprägt feines Gespür für Tragödien zu haben, aber mit „Love Is All You Need“ überrascht sie das Publikum mit einer tragisch gezeichneten und postkartenkitschigen Komödie zugleich. Was konstant geblieben ist, sind die für ihre Filme bekannten genialen Dialoge.

Seit langem kämpft Ida (Trine Dyrholm) gegen den Krebs an. Die Ergebnisse der letzten Untersuchung stehen aus. Sind die negativ, hat sie den Krebs besiegt. Leif (Kim Bodnia) hat die schwere Zeit mit ihr durchgestanden - glaubt Ida. Bis sie eines Tages den Gatten auf der Couch im Wohnzimmer mit der jungen Tilde (Christiane Schaumburg-Müller) in flagranti erwischt. Blöd nur, dass ihre Tochter Bitten (Lina Kruse) in Italien heiraten und Ida ihr keineswegs die Hochzeit verderben will. Dennoch liegen bei Ida die Nerven blank.

Im Parkhaus des Flughafens rammt sie den Wagen eines Fremden. Wie sich zeigt: des Vaters des Bräutigams. Philip (Pierce Brosnan) ist ein Geschäftsmann, der sich seit dem Tod seiner geliebten Frau abgeschottet hat. Der gemeinsame Flug lässt sich nicht vermeiden und als Krönung geht auch noch Idas Gepäck verloren. Doch damit nicht genug, denn urplötzlich taucht Leif mit seiner jungen Geliebten auf.

„Love Is All You Need“ ist eine Tragikkomödie, die Susanne Bier vor der kitschigen Kulisse der italienischen Küste spielen lässt und mit einem dazu passenden Happy End krönt. Gekonnt überspannt sie den Bogen, denn die Hochzeit läuft nicht wie geplant über die Bühne. Pierce Brosnan geht in seiner Rolle förmlich auf und ihm zuzuschauen, ist ein großes Vergnügen. Trine Dyrholm beweist einmal mehr, dass sie in jede Rolle schlüpfen kann. Man könnte den Film fast als einen Befreiungsschlag von Susanne Bier werten, endlich einmal was Komisches inszenieren zu dürfen. Eine durchgängige Leichtigkeit trägt bei aller Schwere den Film und das macht ihn amüsant und nachdenklich zugleich.

«Love Is All You Need»

Tragikomödie, Dänemark, Schweden, Italien 2012
Regie: Susanne Bier
ohne Altersbeschränkung
Der Film startet u. a. im Lux Halle, Seebener Straße 172.