Tod eines Dirigenten Tod eines Dirigenten: Abschied von Giuseppe Sinopoli
Berlin/MZ. - Der 54-jährige Sinopoli war am Freitagabend in Berlin gestorben.Er war in der Deutschen Oper bei einer «Aida»-Aufführung mit einemHerzinfarkt zusammengebrochen. Nach der Trauerfeier sollte Sinopoliauf dem Friedhof Campo Verano in Rom beigesetzt werden.
Musiker der Sächsischen Staatskapelle erwiesen ihrem totenChefdirigenten die letzte Ehre. Bei der Trauerfeier waren auch dersächsische Kunstminister Hans Joachim Meyer (CDU) und der Intendantder Sächsischen Staatsoper, Christoph Albrecht zugegen. Aus Mailandreiste eine Delegation des Opernhauses Scala an.
«Danke Maestro, Du warst großartig», würdigten TrauergästeSinopoli. Der Sarg war mit weißen und roten Rosen geschmückt. Ihmfolgten die Witwe und die zwei Söhne Sinopolis in die voll besetzteKirche. Auch vor dem Gotteshaus versammelten sich zahlreicheMenschen. «Italien trauert um einen Genius», sagte ein Fernseh-Moderator.
Sinopoli leitete seit 1992 die Staatskapelle Dresden. 2003 sollteer auch Generalmusikdirektor der Semperoper werden. Die sächsischeRegierung und die Sächsische Staatsoper würdigten am Montag nocheinmal das Wirken des Dirigenten in der Elbestadt. «Giuseppe Sinopoliwird unter uns lange nachwirken», hieß es in einer in Dresdenverbreiteten Erklärung.
Als Chefdirigent habe er mit bewundernswerter Intensität undZielstrebigkeit die Staatskapelle geführt und geprägt. «Die darausentstandene künstlerische und menschliche Übereinstimmung schuf dieVoraussetzung für die große Anerkennung, die die Staatskapelle unterseiner Leitung in vielen Konzerten beim Dresdner Publikum, mit etwa220 Tourneekonzerten und mit etwa 45 CD-Aufnahmen weltweit fand.»
Auch die Stadt Dresden fand würdigende Worte für den Maestro.Sinopoli habe den Ruf Dresdens als Kunst- und Kulturstadtentscheidend mitgeprägt. Mit seinen Aufführungen würden vieleDresdner Musikfreunde unvergessliche Stunden verbinden. Sein Todreiße nun eine tiefe Lücke.
Die Sächsische Staatskapelle will sich in den kommenden Tagen miteinem Gedenkkonzert von Sinopoli musikalisch verabschieden. EinTermin und das Programm stehen noch nicht fest.