Tino Eisbrenner Tino Eisbrenner: «Man kommt sich vor wie ein Puhdy»

Neustrelitz/dpa. - «25 Jahre auf der Bühne - man kommt sich vor wie einPuhdy», erklärte der 43-Jährige am Dienstagabend vor mehr als 1200Gästen auf der Bühne im Schlossgarten. Das Publikum feierte denSänger der ehemaligen DDR-Spitzenband «Jessica» bei Titeln wie «Ichbeobachte Dich» und Duetten mit Kunze wie «Willkommen in der Welt».
Eisbrenner, der vor 1989 wegen seiner Stimme und Lieder als «Stingder DDR» galt, lebt seit mehreren Jahren auf einem Bauernhof wenigeKilometer von Neustrelitz entfernt. Das einzige Jubiläumskonzertnutzte der «Urberliner» zu seiner Zeitreise durch die drei Etappenseines Karriere. Neben den Songs, mit denen Eisbrenner und «Jessica»in den 80er Jahren wochenlang DDR-Hitparaden angeführt hatten,präsentierte der vielseitige Songschreiber Lieder aus demNachwendeprojekt «Der wilde Garten», Songs aus Lateinamerika und neuegesellschaftskritische Stücke.
Auf der Bühne unterstützten der Chilene José Miguel Márquez, dieamerikanische Liedermacherin Shannon Callahan und eine fünfköpfigeBand Eisbrenner. Höhepunkt des Abends waren die gemeinsamen Liedermit Kunze. Bei «Aller Herren Länder», «Mabel» und «Was hat ich inmeinem Koffer drin» hielt es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen.
Eisbrenner, der zwischen 1996 und 1998 auch bei mexikanischenIndianern lebte, hat sein Leben als Popsänger und Chansonnier bereitsniedergeschrieben. Seine Autobiografie «Eisbrenner von heute aufmorgen» ist im Verlag Steffen in Friedland (Mecklenburg-Strelitz)erschienen. Darin erzählt er über die Welt seiner Kindertage, denAufstieg als Popsänger in der DDR, Umbruch und Künstlerleben imgeeinten Deutschland. Sein aktuellstes Album heißt «Eisbrenner Nr.9».