Thalia-Theater Halle Thalia-Theater Halle: Der Wolf ist letztlich immer der Dumme
Halle/MZ. - Was so aufwändig daherkommt, ist die jüngste Inszenierung des halleschen Thalia-Theaters. In Koproduktion mit dem Thüringer Landestheater Rudolstadt hat man hier Sergej Prokofjews "Peter und der Wolf" in Szene gesetzt. Und dabei dürfen die Zuschauer in eine farbenfrohe Bilderwelt eintauchen, deren Darstellung sich aber nicht auf die Verteilung von Farbklecksen beschränkt.
In der Inszenierung von Christine Marneffe und der Ausstattung von Klemens Kühn geht das Geschehen deutlich über das Notwendige hinaus. So wird ein multimediales Ereignis geschaffen, das Raum für mehr Geschichten öffnet. Zum Beispiel für die Entstehung eines Musikstücks durch das Zusammensetzen einzelner musikalischer Motive, die von den Musikern der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt GmbH unter Leitung von Toni Steidl separat vorgeführt werden, während die Akteure gleichzeitig zum Leben erwachen.
Oder für eine Geschichte über die Faszination der Natur und ihrer Lebendigkeit, die nicht nur den Titelhelden Peter gepackt hat - sondern auch den Erzähler Axel Gärtner. Der formt sichtlich vergnügt die einzelnen Tiere mit Socken und kommentiert die überdimensionale Darstellung der Wiese und ihrer Insektenwelt im Film.
Die Vorgeschichte liefern drei Trickfilme der legendären Reihe "Hase und Wolf - Nu pogodi!", die Karl-Ernst Müller mit swingenden Rhythmen unterlegt. Hier wird auf unterhaltsame Weise klar, dass der böse Wolf eigentlich schon immer der Dümmere war und sich mit anderen Tieren Wettrennen liefert, die er dann sowieso verliert.
Bei so vielen Geschichten ist es manchmal vielleicht nicht ganz einfach, den elementaren Dingen zuzuhören. Doch bewies der begeisterte Applaus der Kinder, dass diese Theatergeschichte ihnen auf jeden Fall gefallen hat.
Nächste Vorstellungen: heute und morgen, jeweils 10 Uhr