"Tatort" - "Fegefeuer" mit Til Schweiger "Tatort" - "Fegefeuer" mit Til Schweiger: ARD entschärft Geiselnahme in der "Tagesschau"
Köln - Maskierte Geiselnehmer in der Tagesschau. Damit startete der zweite Teil „Fegefeuer“ des „Tatort“-Mehrteilers mit Til Schweiger als Ermittler Nick Tschiller.
Weil die Szene nur wenige Sekunden nach dem Ende der realen Tagesschau am Sonntagabend gezeigt wurden, hätte man auf die Idee kommen können, die Szenen seien real. Laut Medienberichten ging der Ausstrahlung sogar eine Information von der Produktionsfirma an die Polizei voraus - für den Fall, dass besorgte Zuschauer dort anrufen.
Es war ein dramaturgischer Kniff des Regisseurs Christian Alvart. Weil die Szene noch vor dem Vorspann gezeigt wurde, konnte der Effekt des Schock-Moments noch verstärkt werden.
Keine TV-Kritik vorab
Der zweite Teil der „Tatort“-Doppelfolge aus Hamburg war ein gut gehütetes Geheimnis. Eine Präsentation vorab, wie sie sonst üblich ist bei „Tatort“-Folgen, gab es diesmal nicht. Nach den Anschlägen von Paris war die Ausstrahlung zunächst verschoben worden. Zunächst war sie für den 22. und 29. November geplant.
Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung hat die ARD sogar noch drastischere Pläne mit dem Tschiller-„Tatort“ gehabt. Eigentlich hätte Judith Rakers anstelle von Jan Hofer die 20-Uhr-Nachrichten vor dem Einspieler verlesen sollen. Die Szenerie hätte nicht gewechselt. Es sollte der Eindruck einer Live-Geiselnahme entstehen.
Angesicht der aktuellen Terror-Angst in Deutschland hat die ARD allerdings die Pläne verworfen. „Nach den Anschlägen und der Geiselnahme von Paris war die Idee nicht mehr vertretbar“, sagte eine NDR-Sprecherin. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, den ,Tatort‘ wie gewohnt mit Vorspann zu zeigen“, sagte eine NDR-Sprecherin. Man habe die Zuschauer nicht verunsichern wollen.
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Jenen Regisseur hatte Hauptdarsteller Til Schweiger nach Austrahlung des zweiten Teils bei Facebook überschwänglich gelobt. Er habe „ein Stück deutsche Fernsehgeschichte“ geschaffen. Der „Tatort“ sei „kompromisslos, atemlos, viril und phantastisch für das schmale Geld.“
Einen kleinen Seitenhieb verpasste Schweiger gleichzeitig seinen TV-Kollegen: „Andere verschwenden das Budget für zwei moppelige Kommissare, die ne Currywurst verspeisen, oder ein Bier vor einem bayrischen Imbiss zocken.“
Für diese Pöbelei muss der Schauspieler heftige Gegenwehr unter seinem Facebook-Post einstecken. Dort heißt es beispielsweise: „Non-stop Action ist natürlich ein totales, unbestechliches Qualitätskriterium, ebenso "wenig Gelaber". Du hast die großkotzigen Seitenhiebe auf die anderen Tatorte doch gar nicht nötig, auf jeden Fall wirkt das wenig souverän und unsympathisch“, oder „Das ist ja wohl die peinlichste, bodenloseste, dreisteste, haltloseste und schlimmste in Textform gebrachte Form von Selbstbeweihräucherung, welche jemals von einer "Person" des sog. "öffentlichen Lebens" vom unverdienten Stapel gelassen wurde.“ (msc, tis)