Stichwort Stichwort: Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
Frankfurt/Main/dpa. - Verliehen wird die Auszeichnung vom Börsenverein desDeutschen Buchhandels, dem Dachverband der deutschen Buchbranche. Sieist mit 25 000 Euro dotiert und wird jährlich zum Abschluss derFrankfurter Buchmesse überreicht. Ort der Übergabe ist traditionelldie Frankfurter Paulskirche, wo 1848 die für die demokratischeEntwicklung Deutschlands bedeutende Nationalversammlung tagte.
Die Preisträger werden von einem Stiftungsrat mit einfacherMehrheit gewählt. Der Rat setzt sich aus Mitgliedern desBörsenvereins sowie Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaftzusammen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Albert Schweitzer(1951), Hermann Hesse (1955), Astrid Lindgren (1978), Siegfried Lenz(1988) und Vaclav Havel (1989).
Um Preisträger hat es wiederholt Auseinandersetzungen gegeben. Sowar 1995 das Votum für die Orientalistin Annemarie Schimmelumstritten, der Kritiker mangelnde Distanz zu fundamentalistischenPositionen des Islams vorwarfen. Eine Kontroverse löste auch GünterGrass aus, als er 1997 in seiner Laudatio auf den türkischenPreisträger Yasar Kemal die deutsche Kurdenpolitik kritisierte. 1998entbrannte nach der Rede des Preisträgers Martin Walser einemonatelange Diskussion über den Umgang mit der NS-Vergangenheit inDeutschland.