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Seeedpower mit Frank Dellé

15.09.2009, 13:56

Hamburg/dpa. - Mit einem Mix aus Power und Gefühl hat Dellé (39) sein Debüt «Before I Grow Old» ausgestattet. Damit kann er nun als dritter Künstler aus den Reihen von Seeed mit einem Soloalbum aufwarten.

Nachdem Seeed 2007 eine Schaffenspause einläuteten, überraschten schon nach kurzer Zeit Demba Nabé als Boundzound und Pierre Baigorry als Peter Fox mit ersten Soloalben. Nicht so Dellé. Er genoss die erste Zeit seines neuen Vater-Daseins, reiste mit seiner Familie durch Amerika, um dann schließlich den Roadtrip in New York mit festem Wohnsitz zu beenden.

Seine Frau war öfter in der Stadt abgetaucht, so dass für ihn genug Zeit blieb, wieder an Musik zu denken. Außer auf seine musikalischen Wurzeln konnte er sich im städtischen Dschungel zum Glück auf den Internetkontakt mit dem Kölner Produzenten Guido Craveiro verlassen. Ursprünglich hatte ihm Dellé ein paar Beat-Ideen per Mail geschickt, die er nun in überarbeiteter Fassung zurückerhielt und ihn anspornen sollte, endlich ein eigenes, englischsprachiges Roots-Album aufzunehmen. Frank verfolgte dieser Traum seit 25 Jahren, seit dem Start seiner ersten Reggae-Band 1984.

Die erste offizielle, im Juli erschienene Single «Pound Power» wurde auch gleich ein neuer Sommerhit. Dazu entstand in Ghana, wo Frank Dellé groß geworden ist, ein Musikclip, der viel Charme und afrikanische Lebensfreude versprüht.

Dass Dellé als Produzent mit Seeed schon viel Erfahrungen sammeln konnte, hat auch bei seinem Album deutliche Spuren hinterlassen. Neben «Pound Power» gibt es ähnlich hitverdächtige Songs wie «Bad Vibes Champion» oder «I Would Fly Around The World For You», die Fans von druckvollen Seeed-Nummern dahinschmelzen lassen. Durch ihre besonders synthetischen und eindringlichen Bässe fallen besonders der Opener «Before I Grow Old» und «Be My Girl» auf. Würde man es nicht besser wissen, so glaubte man Bill Laswell hätte persönlich Hand angelegt und die Bläserflächen mit Sound-Collagen der African Head Charge bestückt.

Derart mystische Ausflüge lassen den sympathischen Berliner jedoch nicht davon abbringen, einige klassische Roots-Reggae-Nummern wie «I Am Leaving» oder «Family Thing» in gewohnt zurückgelehnter Manier zu platzieren. Dazu passt dann auch der Coversong von Frankie goes to Hollywood «The Power Of Love» oder «Waiting On The World To Change», bei denen sich Pop mit Reggaebeats stilvoll vermischen.

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