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Schauspieler Schauspieler: Hardy Krüger kehrt auf Bildschirm zurück

07.01.2011, 09:48
Der Schauspieler und Autor Hardy Krüger (FOTO: DPA/ARCHIV)
Der Schauspieler und Autor Hardy Krüger (FOTO: DPA/ARCHIV) dpa

Berlin/dapd. - Für den ZDF-Spielfilm«Familiengeheimnisse - Liebe, Schuld und Tod» (Sonntag, 9. Januar,20.15 Uhr) schlüpft der 82-Jährige in die Rolle eines deutschenPatriarchen, der nach 30 Jahren von der Existenz seiner Tochter inAfrika erfährt. Die lange Bildschirmpause führt er selbst vor allemauf die mangelnde Qualität vieler Angebote zurück: «Ich habe eineinternationale Filmkarriere gemacht und mehr als zwei Jahrzehnte inFilmen gespielt, die später Klassiker wurden. Das kann ich dochnicht aufs Spiel setzen für - höflich ausgedrückt - irgendeinenQuatsch, bei dem ich über die ersten 30 Seiten des Drehbuchs nichthinausgekommen bin», sagte Krüger im dapd-Interview.

Von dem ZDF-Projekt hat Krüger demnach vor allem Regisseur CarloRola überzeugt. Der habe ihm ganz ehrlich gesagt, dass die Rollenoch für ihn umgeschrieben werden müsse. Sie hätten die Figurdaraufhin zusammen entwickelt, sodass sie für ihn spielbar,vielschichtiger wurde. Er könne sich gut vorstellen, wieder häufigervor der Kamera zu stehen. «Wenn kein gutes Angebot kommt, muss ichmir wohl selbst was schreiben», sagte der Schauspieler, der seitJahrzehnten auch als Schriftsteller erfolgreich ist.

In seinem aktuellen Roman «Tango africano» erzählt Krüger dieGeschichte einer späten Liebe auf dem schwarzen Kontinent. Er liebedie Menschen und das Leben dort und habe sich sehr gefreut, einenMann zu spielen, der von seiner afrikanischen Tochter erfährt. «Undnein, ich habe keine afrikanische Tochter - soweit ich weiß», fügteder gebürtige Berliner mit einem Lachen hinzu.

Der Globetrotter, der heute in Kalifornien und Hamburg lebt, kam1960 für Dreharbeiten nach Tansania und lebte danach jahrelang amFuß des Kilimanjaro. Bis heute verspürt er eine unstillbareSehnsucht, immer wieder zurückzukehren: «Afrika ist für mich zueinem Lehrmeister geworden.» Von diesen Erfahrungen handelte seinDebüt «Eine Farm in Afrika». Obwohl er schon seit seinem zwölftenLebensjahr schreibe, sei er erst dort zu einem guten Schriftstellergeworden: «Ich betrachte mich als Geschichtenerzähler - ob mitBüchern oder mit Filmen.»