Schauspieler: Schauspieler: Hans-Peter Minetti ist mit 80 Jahren gestorben

Dresden/Berlin/dpa. - Der Freundder Familie Minetti bestätigte damit einen Bericht des MDR. Hans-Peter Minetti hatte über Jahrzehnte das Theater in der DDR geprägt.

Der Schauspieler, der auch dem SED-Zentralkomitee angehörte, warvor allem mit DEFA-Filmen wie «Spur der Steine» oder «Schneeweißchenund Rosenrot» bekannt geworden. In der DDR leitete er als Präsidentden Theaterverband und als Rektor die Hochschule für SchauspielkunstErnst Busch in Berlin. Zu DDR-Zeiten hatte der Schauspieler, der 1945Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) geworden war,einen gefürchteten Ruf als kulturpolitischer «Einpeitscher». Er habe«ganz persönlich eine schreckensverbreitende Macht in den Theaternbis 1989 ausgeübt» erinnerte sich später Käthe Reichel, MinettisKollegin vom Deutschen Theater in Berlin.

Seit dem Ende der DDR war es um ihn ruhiger geworden. Zu seinem70. Geburtstag erschienen Minettis Erinnerungen im Berliner UllsteinVerlag, worin er seine Wahl in das SED-Zentralkomitee, dem er 28Jahre lang angehörte, als Wendepunkt in seiner Biografie bezeichnet.«Damit begann der Prozess einer parteilichen Selbstdisziplinierung,die mir, wie leider auch anderen, nicht immer gut bekommen sollte. Dakonnte es passieren, dass Disziplin und Gewissen verschiedene Wegegehen wollten. Am Ende siegte meist die Parteidisziplin», heißt es indem Text. Der Theaterverband habe jedoch Anteil gehabt «an denherausragenden Leistungen des DDR-Theaters».

Zu Minettis zahlreichen Rollen gehörten der Major von Tellheim inLessings «Minna von Barnhelm» ebenso wie der Tetzel in einem DDR-Fernsehmehrteiler über Martin Luther. Am Beginn seiner Karriere standseine Rolle als Widerstandskämpfer Fiete Jansen in Kurt MaetzigsFilmen über den KPD-Chef Ernst Thälmann (1954/55). 1999 inszenierteer noch am Theater der Stadt Duisburg Goethes «Die Mitschuldigen».