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Sachsen Sachsen: Ausstellung in Dresden hinterfragt «Die Zehn Gebote»

18.06.2004, 12:40
Eine Besucherin betrachtet im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden das Kunstwerk «Spermini, 1997» des Italieners Maurizio Cattelan. Die 150 bemalten Gummi-Masken sind Teil der neuen Sonderausstellung «Die Zehn Gebote», die bis zum 5. Dezember 2004 in Dresden zu sehen ist. (Foto: dpa)
Eine Besucherin betrachtet im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden das Kunstwerk «Spermini, 1997» des Italieners Maurizio Cattelan. Die 150 bemalten Gummi-Masken sind Teil der neuen Sonderausstellung «Die Zehn Gebote», die bis zum 5. Dezember 2004 in Dresden zu sehen ist. (Foto: dpa) dpa

Dresden/dpa. - In der ersten Sonderausstellung nach seiner Wiedereröffnung setzt sich das Deutsche Hygiene-Museum Dresden mit den biblischen Zehn Geboten (Dekalog) auseinander. «Sie zeigt dieSichtweise aktueller Kunst auf die heutige Welt und befragt denDekalog aus einer Gegenwartsperspektive», sagte Direktor Klaus Vogel am Freitag wenige Stunden vor der Eröffnung. Die bis zum 5. Dezember dauernde Kunstausstellung versammelt rund 100 Arbeiten von 69 internationalen Künstlern, die Museen, Galerien und Privatsammlungen in zwölf Ländern zur Verfügung stellten.

Arrangiert wurde die Schau vom Leitenden Kurator am Museum ofModern Art New York und Gründer der Berlin Biennale, KlausBiesenbach. Die Kunstwerke richten sich an den Einzelnen und dessenethische Überzeugungen. Es geht darum, wie viel Freiheiten sich eineGesellschaft nehmen kann, ohne Konflikte mit anderen Gemeinschaftenzu provozieren, wie viel Solidarität für die Aufrechterhaltung einersozialen Ordnung notwendig ist und wie viel Toleranz der Mensch ineiner kulturell, religiös und ethnisch vielfältigen Welt braucht.

Die Palette der Exponate reicht von historischen Stücken wieLuthers Handexemplar der hebräischen Bibel von 1494 bis zu einemTotenkopf mit «adidas»-Kapuze aus Tropenholz des Australiers RickySwallow oder 150 bemalten Miniaturgummimasken seines eigenen Gesichtsvon Maurizio Catellan aus Italien. Der eine setzt sich auf dieseWeise mit dem Verhältnis zu Konsum und Drogen auseinander, der anderekommentiert ironisch die Technologien der Gentechnik und das Klonen.

(Öffnungszeiten «Die Zehn Gebote» vom 19. Juni bis 5. Dezember:Dienstag bis Sonntag - 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr; Eintritt: Erwachsene4 Euro, ermäßigt 2 Euro, Familienkarte 8 Euro)