Queens Of The Stone Age in Hamburg gefeiert
Hamburg/dpa. - Die Vorfreude war groß und das Konzert schon seit Wochen ausverkauft. Die Rocker von Queens Of The Stone Age waren in Deutschland unterwegs und feierten den Abschluss ihrer «Era Vulgaris»-Tour in der Großen Freiheit 36 in Hamburg.
Hier hatten sie auch vor zwei Jahren gespielt, um ihr Erfolgsalbum «Lullabies To Paralyse» vorzustellen und ihre Fans nach einem starken Auftritt dann doch etwas abrupt nach Hause zu schicken. Kurz vor der Zugabe war Sänger Josh Homme urplötzlich zusammengebrochen - wegen Erschöpfung, wie es später hieß. Diesmal war er besser in Form.
QOTSA, das sind neben Josh Homme, dem 34-jährigen Kopf der Band und Gitarristen, Troy Van Leeuwen (Gitarre), Joey Castillo (Schlagzeug), Michael Shumann (Bass, Keyboard) und Dean Fertita (Gitarre, Keyboard). Von der Originalbesetzung ist nur noch Homme übrig geblieben, ehemalige Weggefährten feilten lieber an Soloprojekten oder trennten sich im Streit. Nur ein großes Ego überlebt offenbar im Rock'n'Roll.
Sechs metallene Kronleuchter waren die einzig erkennbare Bühnendekoration, aber wer an diesem Mittwochabend in die Große Freiheit kam, wollte nicht unbedingt etwas fürs Auge geboten bekommen: die Ohren sollten wackeln. Und mit voller Lautstärke legten die fünf Kalifornier mit «You Think I Ain't Worth A Dollar» gleich los, dem Opener ihrer vielleicht besten Platte «Songs For The Deaf».
Konzerte von QOTSA sind laut, voller Tempo und mitreißend. Das bekamen auch jene Besucher zu spüren, die nicht vorne im Moshpit standen: energiegeladene Melodien, harte Breaks, krachenden Gitarren und kraftvolles Schlagzeug rissen alle mit. Zudem haben sich die Queens immer von anderen Prog- und Stoner-Rockbands abgehoben - durch einen unverkennbar eigenen Stil, fähige Musiker und teils wirklich geniale Lieder. Früher waren sie nur einer eingeschworenen Gemeinde bekannt, heute füllen sie in den USA Stadien.
Das Tempo des ersten Stückes galt es zu halten, es folgten Knaller aus fast zehn Jahren Bandgeschichte wie «Go With The Flow», «Little Sister», «Regular John» und «Feel Good Hit Of The Summer». Auch vom neuen Album «Era Vulgaris», welches von Kritikern und Fans nicht ganz so begeistert aufgenommen worden war wie seine Vorgänger, gab es zwischendurch immer wieder was zu hören, so wie die erste Single «3's & 7's» und das schnelle «Sick, Sick, Sick». Die Mischung aus alten und neuen Stücken bewährte sich, die Stimmung blieb auf einem energiegeladenen Level.
Gegen Ende des Konzertes gab es dann auch so etwas wie eine persönliche Huldigung des Fronthünen Josh Homme: Von allen Städten in Deutschland sei Hamburg sein Favorit, denn irgendwas an dieser Stadt sei halt anders. Jubel brach aus: Der Mann weiß, wie man ein norddeutsches Herz zum Schmelzen bringt.
Eine Special-Tour-Edition ihres Albums «Era Vulgaris» wird als Doppelalbum ab dem 30. November nur in Deutschland erhältlich sein. Neben ein paar Remixen und Akustikversionen gibt es zusätzlich eine Live-CD mit einem Auftritt im Amsterdamer Paradiso. Für jene, die immer noch nicht genug kriegen können: die Band kommt im Februar 2008 für zwei Auftritte wieder nach Deutschland: Am 20.02. spielt sie in München und am 23.02. erneut in der Großen Freiheit 36.