Potsdam Potsdam: Hedwig-Bollhagen-Museum eröffnet Mitte 2009

Potsdam/dpa. - «Die Ausstellung ist bereits in Vorbereitung», sagte eine Sprecherinder Stadt am Dienstag auf dpa-Anfrage. Wegen Unklarheiten über dieRolle Bollhagens zur Nazi-Zeit musste die ursprünglich ab Sommer 2008vorgesehene Dauerschau verschoben werden. Inzwischen kam eine Studiezu dem Ergebnis, dass Bollhagen zwar wirtschaftlich vomNationalsozialismus profitiert, das Regime aber nicht gezieltunterstützt habe. Nach Ansicht der Stadt ist damit klar, dass sichBollhagen nichts zu Schulden hat kommen lassen.
Der Studie des Zentrums für Zeithistorische ForschungPotsdam zufolge erwarb ein Vertrauter der Künstlerin ihre «HB-Werkstätten» in Marwitz 1934 zu einem Drittel des Wertes von denjüdischen Eigentümern. In den «HB-Werkstätten» wurden während desZweiten Weltkriegs etwa zehn Zwangsarbeiter eingesetzt. Dies seihäufig Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Produktiongewesen, heißt es. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen dieserZwangsarbeiter seien als vergleichsweise günstig zu beurteilen. Die«HB-Werkstätten» nahmen auch Aufträge der SS an.
Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte die Studie inAuftrag gegeben. Ursprünglich sollte das Bollhagen-Museum bereits imJuni dieses Jahres öffnen. Im Januar war in Potsdam eineBollhagen-Retrospektive zu Ende gegangen. «Hedwig Bollhagen hatteimmer eine besondere Beziehung zu Potsdam. Deswegen soll auf Wunschder Nachfahren die Sammlung auch in Potsdam gezeigt werden», betonteBeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD).
Noch ist nicht klar, was genau in dem Museum unter Trägerschaftder Hedwig-Bollhagen-Stiftung ausgestellt wird. Auf jeden Fall dasMarkenzeichen der gebürtigen Hannoveranerin Bollhagen - das schlichteGeschirr mit geometrischen Mustern und blau-weißen Streifen.
