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Obduktion Obduktion: Todesursache bei Prince weiter unklar - Keine Hinweise auf Suizid

22.04.2016, 23:57
Prince bei der Halftime-Show des Super Bowls 2007 in Miami.
Prince bei der Halftime-Show des Super Bowls 2007 in Miami. X00030

Nach dem überraschenden Tod von Prince ist weiter unklar, woran der Popstar starb. Die Untersuchung seines Leichnams ergab am Freitag keine konkreten Erkenntnisse. Behördenvertreter im US-Bundesstaat Minnesota sagten, es gebe weder Hinweise auf einen Suizid noch eine Überdosis.

Weltweit trauerten Fans um den Musiker, der als eines der größten Genies der Popmusik gilt. „Wir haben zu diesem Zeitpunkt keinen Grund zu glauben, dass dies ein Suizid war“, sagte der Polizeichef des Verwaltungsbezirks Carver County, Jim Olson. Nach seinen Angaben wurden bei der vierstündigen Obduktion auch keine Spuren von äußeren Einwirkungen gefunden.

Berichte über Drogen-Überdosis

Der leblose Körper des 57-jährigen Musikers war am Donnerstag auf seinem Anwesen Paisley Park in Chanhassen, einem Vorort der Großstadt Minneapolis, gefunden worden. Bis der endgültige Obduktionsbericht vorliegt, können nach Angaben der örtlichen Gerichtsmedizin noch mehrere Wochen verstreichen. Die Website „TMZ“ hatte berichtet, Prince sei sechs Tage vor seinem Tod wegen einer Drogen-Überdosis in einem Krankenhaus behandelt worden.

Nach der ungeplanten Zwischenlandung seiner Maschine am Freitag vergangener Woche in der Stadt Moline im US-Bundesstaat Illinois sei ihm dort im Krankenhaus ein Gegenmittel gegen eine Überdosis an Opiaten gespritzt worden, schrieb „TMZ“ unter Berufung auf „zahlreiche Quellen“ in Moline. Entgegen der Empfehlung der Ärzte sei Prince nicht 24 Stunden zur Beobachtung in der Klinik geblieben, sondern habe sie bereits nach drei Stunden wieder verlassen.

„Wartet noch ein paar Tage, ehe ihr eure Gebete verschwendet“

Vergangene Woche hatte es dagegen in Medienberichten geheißen, Prince sei wegen einer Grippe in das Krankenhaus gebracht worden. Demnach fühlte er sich nach einem Konzert in Atlanta derart unwohl, dass sein Privatjet in Moline zwischenlanden musste. Am vergangenen Wochenende lud Prince dann rund 200 Fans auf sein Anwesen ein, um seine Genesung zu feiern. Er habe den Fans versichert, dass es ihm besser gehe, schrieb die Zeitung „Star Tribune“. Den Gästen habe er zugerufen: „Wartet noch ein paar Tage, ehe ihr eure Gebete verschwendet.“

In seiner Heimatstadt Minneapolis strömten in der Nacht zum Freitag tausende Fans zum Club „First Avenue“, in dem Prince den Film „Purple Rain“ gedreht hatte. Vor Paisley Park legten Fans Blumen in seiner Lieblingsfarbe Purpur nieder und entzündeten Kerzen. In mehreren Städten der USA versammelten sich Menschen zu spontanen Prince-Tanzpartys.

Obama würdigt Prince

Zahlreiche Prominente zeigten sich betroffen. Popstar Madonna sprach von einem „wahren Visionär, der die Welt verändert hat“. Rocksänger Mick Jagger würdigte Prince als „revolutionären Künstler“ mit „unendlichem“ Talent. US-Präsident Barack Obama erinnerte sich an eine „kreative Ikone“.

Erst vergangenes Jahr war Prince auf Obamas Einladung im Weißen Haus aufgetreten. Prince wurde mit seiner innovativen und virtuosen Musik in den 80er Jahren zum Weltstar. Sein Album „Purple Rain“ von 1984 gilt vielen als eines der besten Alben der Pop-Geschichte. Seine Hits wie „1999“, „Girls & Boys“, „Little Red Corvette“ und „Kiss“ heizten weltweit auf Partys die Stimmung an. (afp)