Mexiko Mexiko: Geheimnisse aus dem Privatleben von Frida Kahlo

Mexiko-Stadt/dpa. - Der seit einem halben Jahrhundert verschlossene Privatbesitz des berühmten mexikanischen Künstlerpaares Frida Kahlo und Diego Rivera ist jetzt zu besichtigen. Darunter befinden sich Kleider, tausende Fotos, persönliche Gegenstände, Bücher, und noch nicht veröffentlichte Zeichnungen, teilten die Nachlassverwalter in Mexiko-Stadt mit.
Mexiko feiert in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen den 100. Geburtstag der 1954 gestorbenen Malerin. Ihr Ehemann Rivera hatte kurz vor seinem Tod 1957 verfügt, dass die privaten Gegenstände verschlossen und die Räume versiegelt werden sollten. Im Jahr 2004 öffneten Forscher dieseund stießen in Wäscheschränken und Truhen auch auf Schmuck und ineinem Geheimraum auf 100 bislang unbekannte Zeichnungen der beidenKünstler. Zeitungsberichten zufolge sind die Zeichnungen Teil einesArchivs. Experten seien dabei, die Dokumente zu katalogisieren.
Frida Kahlo wurde am 6. Juli 1907 als Tochter eines Deutschen undeiner Mexikanerin geboren. Ihr ganzes Leben litt sie an den Folgenihrer frühen Kinderlähmung und eines Unfalls, der sie zeitweise ansBett fesselte. 1929 heiratete sie den berühmten mexikanischen MalerRivera, damals 43 Jahre alt und bereits berühmt durch seine riesigenpolitisch-revolutionären Wandbilder (Murales). 1939 lässt sie sichvon ihm scheiden und flüchtet sich in Alkohol, Affären und ihreMalerei. Ein Jahr später heiratet sie ihn ein zweites Mal. In ihremHaus in Mexiko-Stadt befindet sich heute das Frida-Kahlo-Museum.
Den Beginn der Feiern zu Kahlos 100. Geburtstag markierte einegroße Ausstellung ihrer Werke, von denen viele zum ersten Mal derÖffentlichkeit gezeigt wurden. Darunter sind Ölbilder, Zeichnungen,Grafiken und Aquarelle, oft auch Selbstbildnisse der Künstlerin. Beider Eröffnung der Schau am Mittwoch durch Präsident Felipe Calderonkam es zu einem Zwischenfall, als mehrere Anhänger des bei derPräsidentschaftswahl im vergangenen Jahr unterlegenen linkenKandidaten Andrés Manuel López Obrador den Präsidenten am Betretendes Gebäudes hindern wollten. Erst nach massivem Einschreiten derSicherheitskräfte zogen sich die Demonstranten zurück.