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Medien Medien: Suhrkamp kehrt Frankfurt den Rücken

06.02.2009, 17:27
Eine Frau geht in Frankfurt/Main vor einem Schriftzug des Suhrkamp Hauses. (FOTO: DDP)
Eine Frau geht in Frankfurt/Main vor einem Schriftzug des Suhrkamp Hauses. (FOTO: DDP) ddp

Frankfurt/Main/ddp. - Verlegerin Ulla Berkéwicz sagte dem3sat-Magazin «Kulturzeit», Frankfurt sei in den 60er Jahren «einehoch politisierte Stadt» gewesen. «Jetzt ist eben das Labor inBerlin. Und da muss Suhrkamp in Berlin sein.»

In Frankfurt am Main bleiben den Angaben zufolge eine Dépendancesowie die Siegfried und Ulla Unseld Stiftung, die Peter SuhrkampStiftung, die Siegfried Unseld Stiftung sowie mehrere Archive.

Der Kulturdezernent der Stadt Frankfurt, Felix Semmelroth,bedauerte den Umzugsentschluss der Verlagsleitung. Wegen dergeistesgeschichtlichen Bedeutung des Verlages habe die Stadt demVerlag verschiedene substanzielle Vorschläge unterbreitet, «die inwirtschaftlicher, kulturpolitischer und städtebaulicher Hinsicht sehrattraktiv sind». Alle hätten den vollständigen Verbleib des Verlageszum Gegenstand gehabt.

Auch für die Ausgestaltung der Dépendance sei die Stadtgesprächsbereit, sagte der Dezernent. Er bedauerte, dass «solcheintensiven Gespräche mit dem Verlag, um die wir uns schon seit vielenMonaten bemühen, erst in den letzten Wochen möglich waren», fügteSemmelroth hinzu.

Einen finanziellen Hintergrund des Umzugs schloss Berkéwicz aus.Zu Entlassungen solle es nicht kommen, erklärte die Suhrkamp-Chefin:«Alle Mitarbeiter sind eingeladen mitzukommen.» Sie hoffe, dass diemeisten mitkämen.

Der Suhrkamp Verlag war 1950 gegründet worden. Zur VerlagsgruppeSuhrkamp gehören zudem der Insel Verlag, der Deutsche KlassikerVerlag, der Jüdische Verlag und der Verlag der Weltreligionen.