Medien Medien: Schächter legt Heidenreich Trennung nahe

Frankfurt/dpa. - ZDF-Intendant Markus Schächter warf der Literaturexpertin in einemder «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ) vorliegenden BriefAggressivität vor und legte ihr nahe, ihre Zusammenarbeit mit dem ZDFzu überdenken. Allenthalben herrsche «die Auffassung, dass diejenige,die sich für das ZDF schämt, nicht gezwungen werden sollte, fürdieses weiter zu arbeiten, erst recht nicht als privilegierte,exponierte Moderatorin einer Büchersendung», zitierte die FAZ(Samstag) aus dem Schreiben. Das gewachsene Vertrauen zwischen demSender und Heidenreich habe Schaden genommen, heißt es weiter.
Heidenreich hatte die Kritik des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki an der mangelnden Qualität des Fernsehens, insbesondere desZDF, unterstützt und geschrieben, sie schäme sich, beim ZDF zuarbeiten: «Von mir aus schmeißt mich doch raus.» Dazu sagte sie derInternetausgabe der FAZ vom Samstag: «Ich gebe zu, das war scharf,aber es war auch nötig, denn wo keine Flunken fliegen, brennt nichts.Jetzt brennt es.» Mit Blick auf ihre eigene Sendung «Lesen!», die vonDienstag 22.15 Uhr auf Freitag 22.30 Uhr verlegt worden war, warfHeidenreich dem ZDF vor: «Sie hungern uns aus, und das seit langemvor dem Eklat.» Sie forderte, die «Quoten endlich mal kompetent zuhinterfragen». In der FAZ kündigte sie an: «Wenn ich keinen besserenSendetermin bekomme, dann höre ich auf.»
Schächter äußerte in seinem Schreiben den Angaben zufolge seinandauerndes Unverständnis über die Aggressivität, in der sie ihreKritik vorgetragen habe. Die verletzende Sprache der Kritikerin wolleer nicht akzeptieren, den Mitarbeitern des ZDF gehe es genauso, hießes.
Die beiden letzten Sendungen in diesem Jahr am 31. Oktober und 5.Dezember wolle sie auf jeden Fall machen, erklärte Heidenreich imFAZ.NET. Ihre Angaben zufolge hat sich ZDF-Entertainer ThomasGottschalk, der als Gast für die letzte Sendung vorgesehen war, jetztselbst wieder ausgeladen. Stattdessen werde nun der frühere«Spiegel»-Chefredakteur Stefan Aust kommen.