MDR- Musiksommer MDR- Musiksommer: «Drei Länder, ein Klang»

Halle/dpa. - Schumann, Händel, Schütz und Bach und viele andereKomponisten haben deutliche Spuren hinterlassen: Die großemusikalische Tradition der mitteldeutschen Region soll beim MDR-Musiksommer ins Gedächtnis gerufen werden. «Bei uns gibt es die ganzeVielfalt von der barocken Musik bis zur Moderne», sagte MDR-Hörfunkdirektor Johann Michael Möller der Nachrichtenagentur dpa.«Wir repräsentieren eine der wichtigsten europäischen Musikregionen.Außer in Wien gibt es nur in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringeneine Tradition dieser Dichte.» Der 19. MDR-Musiksommer (12.6.-29.8.)bietet 51 Konzerte unter dem Motto «Drei Länder - ein Klang».
Charakteristisch für die drei Länder sei auch, dass Musik undLandschaft auf besondere Art korrespondieren. «Wörlitz hat barockeFestmusik im Gartenreich, Dessau hat das Bauhaus und die Musik derModerne - und in Reichardts Garten in Halle haben sich alle deutschenRomantiker einst ein Stelldichein gegeben», sagte Möller und fügtemit Blick etwa auf die UNESCO-Welterberegion Dessau-Wörlitz hinzu:«Während Künstler bei anderen Musikfestivals in Dorfscheunen spielenmüssen, haben wir das Weltkulturerbe.»
Ob Kloster, Ballhaus, Gutspark oder Industriedenkmal: «Siestolpern ständig über Orte, bei denen man denkt, da müsste man malhin», sagte Möller zu den Aufführungsstätten in den drei Ländern. Inden alten Bundesländern gebe es diese Vielfalt dieser Spielstättenmit Patina nicht mehr. «Im Westen sind solche Orte in den 60er/70erJahren gnadenlos weggeräumt worden», sagte der gebürtige Baden-Württemberger. Der MDR-Musiksommer 2010 bietet etwa einen Liederabendin den Gemäuern einer alten Benediktiner-Abtei, einSommernachtskonzert in der Weinlandschaft an Saale und Unstrut undein A-Cappella-Programm mit Werken von Robert Schumann in einemZwickauer Ballhaus.
Zu den neuen Spielorten zählen Sachsen-Anhalts Landesgartenschauin Aschersleben sowie die Marienkirche in Pirna, die St. Annen Kirchein Annaberg-Buchholz und das Kloster in Riesa. «Es ist ein Festivalmit einer gewissen Intimität - es ist nicht Bayreuth mit der großenAbendrobe», sagte Möller. Die Auslastung des MDR-Musiksommers lag inden vergangenen Jahren bei über 90 Prozent. In diesem Jahr werdenerneut um die 20 000 Besucher erwartet.