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Magie Magie: Löffelverbieger Uri Geller sucht einen Nachfolger

Von Carsten Rave 04.01.2008, 09:16
«The next Uri Geller - Unglaubliche Phänomene» nennt der Münchner Privatsender ProSieben seine neue Show, in der der Magier Uri Geller einen Nachfolger für sich sucht. (Foto: dpa)
«The next Uri Geller - Unglaubliche Phänomene» nennt der Münchner Privatsender ProSieben seine neue Show, in der der Magier Uri Geller einen Nachfolger für sich sucht. (Foto: dpa) ASM

Hamburg/dpa. - Doch der 61-Jährige ersticktvoreilige Erwartungen, Befürchtungen oder gar Hoffnungen im Keim:«Auch nach der Show werde ich mich nicht in den Ruhestand begeben»,kündigt Geller an, der 1974 in der Bundesrepublik über Nacht berühmtwurde, als er in der ZDF-Show «Drei mal neun» mit Wim Thoelke kaputteUhren zum Ticken brachte und Löffel verbog.

Von diesem Dienstag (20.15 Uhr) an will der Israeli Geller, der inReading bei London wohnt, mit seiner Show, die im Original «TheSuccessor» heißt, im deutschen Fernsehen an gute alten Zeitenanknüpfen. Neun Teile werden live ausgestrahlt, elf warenursprünglich geplant. Und nicht nur im deutschen Fernsehen, auch imisraelischen Fernsehen (mit beachtlichen Einschaltquoten), im US-amerikanischen und im kanadischen TV (mit geringerer Resonanz) hatGeller bereits junge Talente gesichtet. Auch in der deutschen Versionwill der Altmeister der Magie in jeder Ausgabe persönlich an derSeite von Moderator Stefan Gödde seinen Nachfolger suchen.

Gellers Methoden sind umstritten. Kritiker halten ihm vor, dassviele Uhren nach dem Schütteln und auf einem großen Tisch unterScheinwerferlicht in der Studiowärme wieder ihren Betrieb aufnehmen.Auch der Löffelverbiegetrick beruht nach Ansicht einiger Beobachterauf der vorherigen Manipulation des Gegenstands. Ab und zu hat Gelleres schon mit harten Gegnern gerichtlich aufgenommen, der dpa sagteder Magier aber: «Jeder Mensch, der in der Öffentlichkeit steht, wirdangegriffen. Ich habe über die Jahre gelernt, dass es nichtsPublicitywirksameres gibt als schlechte Publicity.»

Mit dem System der neuen Show könnte der Magier auf jeden Fallrichtig Kasse machen. Dazu gehören aber keine Zauberkünste, sondernein starker Partner: Denn mit der ProSieben-Schwester SevenOneInternational hat Geller die Show bereits in andere Länder verkauft.In einigen Jahren möchte der große Meister ein «gigantisches weltweitübertragenes» internationales Finale, am besten in Las Vegas, mitallen nationalen Siegern organisieren, um dann wiederum den Bestenauszuwählen. Und nicht nur das: Am liebsten hätte Geller noch einenNachfolger des Nachfolgers, also immer wieder neue Staffeln und dannwelche mit Frauen und Kindern.

Die Produktionsfirma Constantin Entertainment verspricht in ihrerEigen-PR, die Show werde «DER Start in ein atemberaubendes Jahr2008». Die regelmäßige «Cross Promotion» in anderen ProSieben-Magazinen wie «Galileo» und «taff», Anzeigenkampagnen inHochglanzmagazinen und Plakataktionen garantierten eine hoheAufmerksamkeit. Und die Zeitschrift «TV digital» mache Geller sogarzum «Cover Girl». Ob die Publicity tatsächlich den erwarteten Erfolgbringt? ProSieben braucht wieder eine massenattraktive Show, denn die«Popstars» und der Start von Katarina Witts «Stars auf Eis» brachtenbislang nicht die erhofften Quoten.