Kunststiftung Sachsen-Anhalt Kunststiftung Sachsen-Anhalt: Manon Bursian geht in ihre dritte Amtszeit

Halle (Saale) - Die Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Manon Bursian, geht in ihre dritte Amtszeit. Wie die Stiftung mitteilte, beschloss der Stiftungsrat am Mittwoch einstimmig die Vertragsverlängerung, also auch mit Zustimmung des Kultusministers Stephan Dorgerloh (SPD), der Vorsitzender des Stiftungsrates ist. Zuvor hatte der Stiftungsrat eine Satzungsänderung beschlossen, nach der die Direktorenstelle künftig spätestens nach der zweiten Amtsperiode neu auszuschreiben ist. Die Satzungsänderung tritt am 1. September 2015 in Kraft.
Die neue Amtszeit von Manon Bursian beginnt im August und dauert fünf Jahre, die Satzung hätte auch eine Verlängerung um drei Jahre erlaubt. „Damit würdigt der Stiftungsrat die herausragenden Leistungen von Manon Bursian und schenkt ihr weiterhin Vertrauen für eine treibende sowie lebendige Weiterentwicklung der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt“, heißt es in der von der Kunststiftung verbreiteten Mitteilung.
Mit der Satzungsänderung folgt die Stiftung einem Beschluss des Kulturausschusses des Landtages aus dem Jahr 2007. Der seinerzeit „einstimmig“ gefasste Beschluss „forderte“ das Kultusministerium auf, „zukünftig bei anstehenden zweiten Wiederbesetzungen (nach zehn Jahren) von Leitungspositionen in Gremien“ eine Ausschreibung solcher Stellen vorzunehmen.
Landespolitische und gesellschaftliche Kritik
Keine Regierung brachte die Regelung in Gesetzesform. Man verfuhr nach Belieben. Satzungsänderungen gab es lediglich in der Stiftung Luthergedenkstätten und in der Stiftung Bauhaus. Unter ausdrücklicher Berufung auf diese Regelung war der Posten des politisch nicht gelittenen Bauhaus-Direktors Philipp Oswalt Ende 2013 nach nur einer Amtszeit ausgeschrieben worden, weil man angeblich im Zuge des Bauhaus-Jubiläums 2019 keine Ausschreibung vornehmen wollte. Oswalt verlor seinen Posten.
Noch im Dezember 2014 hatte Dorgerloh für eine Ausschreibung der Direktorenstelle der Kunststiftung geworben; er unterlag damals im Stiftungsrat, dem auch der CDU-Landtagsabgeordnete Gunnar Schellenberger angehört, dem Chef des Kulturausschusses, der 2007 die Ausschreibung nach zweiten Amtszeiten gefordert hatte.
Die Direktorin der Kunststiftung war zuletzt 2011 massiv in die landespolitische und gesellschaftliche Kritik geraten. Im Abschlussbericht des Kulturkonvents Sachsen-Anhalt war der Stiftung 2013 „eine grundsätzliche Verbesserung ihrer Arbeit“ empfohlen worden, „um den satzungsgemäßen Zielen und dem Stiftungszweck gerecht zu werden und kooperativ mit anderen Partnern im Land zusammenzuarbeiten.“ (mz/ceg)