Kulturpolitik Kulturpolitik: Schröder gibt Grünes Licht für 90-Millionen-Filmfonds
Berlin/dpa. - Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat jetztGrünes Licht für einen Risikokapitalfonds in Höhe von 90 MillionenEuro in den nächsten drei Jahren für die deutsche Filmwirtschaftgegeben. Das teilte das Bundespresseamt am Montag mit. Der Fonds warauf seine Initiative von einer Arbeitsgruppe aus Vertretern derBundesregierung und der Filmwirtschaft erarbeitet worden und soll dieinternationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Filmproduzentenstärken sowie für mehr Beschäftigung in den deutschen Studios sorgen.In diesem Zusammenhang sollen die bisher existierenden Medienfondsmit ihrem starkem Kapitalfluss vor allem nach Hollywood abgeschafftwerden, wozu allerdings ein neu gewählter Bundestag noch seineZustimmung geben muss.
Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos), diefederführend mit der Umsetzung des Konzeptes beauftragt worden war,sprach von einem «zukunftsfähigen Instrument», das sich ihrer Ansichtnach «angesichts der weitgehenden Übereinstimmung in den zentralenFragen der Filmpolitik zwischen der Regierungskoalition und derCDU/CSU» auf eine breite Mehrheit stützen könne. Die Bundesregierunghabe die erforderlichen Haushaltsmittel für 2006 eingeplant.
Das Konzept sieht vor, dass zur Finanzierung von deutschenbeziehungsweise deutsch koproduzierten Filmen bedingt rückzahlbareDarlehen von bis zu 20 Prozent des Budgets bewilligt werden können.Voraussetzung ist dabei auch, dass mindestens das Fünffache derDarlehenssumme in Deutschland ausgegeben werden müssen. Einzelheitensollen jetzt auch mit den Fördereinrichtungen der Länder geklärtwerden.
Die Interessengemeinschaft führender deutscher Film- undFernsehproduzenten «film 20» legte am Montag gleichzeitig eine«Filmpolitische Agenda für den Bund» vor, in dem sich die Produzentenverpflichten, «massiv für neue Arbeitsplätze und Wachstum» in derBranche in Deutschland zu sorgen. Unter dem Motto «DurchstartenJetzt!» heißt es darin, die Filmproduzenten seien «keineJammertruppe, sondern Unternehmer, die nach vorne wollen». Daherrichte sich ihre Agenda auch an alle Parteien, um «beherzt ein Bündelvon Maßnahmen anzupacken».
Dazu gehöre das Vorhaben, die 40 000 festen Arbeitsplätze in derKinofilmproduktion in fünf Jahren zu verdoppeln. Voraussetzung seienunter anderem die sofortige Einführung einer «Bereichsausnahme Film»bei der Mindestbesteuerung, eine «Vorbildfunktion» der öffentlich-rechtlichen Sender bei der Stärkung deutscher Filmproduktionen undein jährlicher nationaler Medienbericht an das Bundeskanzleramt.