Kulturpolitik Kulturpolitik: Künstler um Schlingensief kämpfen für Sammlung von Nekes

Mülheim/Ruhr/dpa. - Künstler aus dem In- und Ausland, unterihnen Regisseur Christoph Schlingensief, kämpfen für die Sammlung desFilmemachers Werner Nekes im neuen Mülheimer Medienmuseum. Mit demAufruf «Stadt verstößt Künstler» protestieren sie gegen die Pläne derStadt. Diese wolle überraschend nicht Nekes' Sammlung mit Objektenaus der Frühzeit des Kinos übernehmen, sondern stattdessen einanderes Konzept in den Räumen verwirklichen.
Für das Medienmuseum, das in einem alten Wasserturm untergebrachtwerden soll, habe der RWE-Konzern 770 000 Euro gespendet, zudem habedas Land Nordrhein-Westfalen 250 000 Euro gegeben. Die Beträge seienaber in der Annahme geflossen, die Sammlung des Filmemachers werde inder Ausstellung gezeigt, sagte der Initiator des Protest-Aufrufes,Moritz Pankok, am Dienstag. Die Landesmittel müsse die Stadt deswegennun zurückgeben und neu beantragen.
«Die Sammlung Nekes ist einmalig, wir wollen sie für Mülheim sichernund zugänglich machen», sagte Pankok. Auch Christoph Schlingensiefals Mitunterzeichner des Papiers reagierte mit Unverständnis auf dieAbsichten der Stadt und fragte: «Warum vertut Mülheim diesesenationelle Chance?»