Bachfesttage Köthener Bachfesttage: Köthen feiert seinen Bach mit Festival

Köthen - Auch eine Weltpremiere steht auf dem Programm der 26. Köthener Bachfesttage, die am Sonntag beginnen. Seit 1967 ehrt die Stadt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld den Barockkomponisten, der hier zwischen 1717 und 1723 als Kapellmeister am Hof von Fürst Leopold tätig war und in dieser Zeit neben mehreren Suiten und Sonaten für Violine auch seine heute berühmten „Brandenburgischen Konzerte“ komponierte.
In diesem Jahr hat das traditionsreiche Musikfestival in der anhaltischen Kleinstadt eine neue Leitung: Sie liegt in den Händen von Folkert Uhde. Der Intendant sagte im Vorfeld, dass die Köthener Festtage „frisch, unmittelbar und direkt sein“ sollen.
Er wolle nicht nur gestandene Bach-Freunde ansprechen, sondern auch jene Menschen, die sich allein schon wegen der Länge von Musikaufführungen scheuen, in Konzerte zu gehen: „Ich habe mir deshalb Halb- und Viertelkonzerte ausgedacht, die etwa 40 und 20 Minuten dauern“, sagte der Berliner Musikmanager.
Es sei ihm auch gelungen, so Uhde, mit dem „BachCollektiv“ - das unter der Leitung der Violinistin Midori Seiler zum Eröffnungskonzert am 31. August in der St.-Agnus-Kirche Werke von Bach spielen wird - eine „All-Star-Band“ zu gründen. Zu dieser gehören 18 Musiker aus elf Ländern, die sich eine Woche lang in Köthen auf ihren Auftritt vorbereiten. Alle Akteure seien ausgewiesene Bach-Spezialisten zwischen 24 und 50 Jahren.
Die Solisten des „BachCollektivs“ werden auch das Abschiedskonzert am 4. September in der Agnus-Kirche bestreiten, und zwar in Form eines musikalischen Wettstreits, bei dem Doppelkonzerte von Bach erklingen werden.
Die bereits mit Spannung erwartete Weltpremiere ist am 3. September im Köthener Schloss zu erleben: Der 34-jährige Pianist Francesco Tristano aus Luxemburg wird, angelehnt an Bachs „Goldberg-Variationen“, erstmals sein visuelles „Goldberg City Variations Project“ präsentieren.
Los geht es aber an diesem Sonntag: Das Signum Saxophon Quartett, das Ensemble Resonanz und der Amsterdamer Organist Leo von Doeselaar spielen in der Jakobskirche Bachs „Kunst der Fuge“ in „raumgreifender Rekonstruktion“, wie es in der Ankündigung heißt. (mz)