Kinostart: 7. August Kinostart: 7. August: «Zurück im Sommer»
Hamburg/dpa. - Vor allemsie macht die sympathische Film-Elegie zum Ereignis.
Das Drehbuch geschrieben und inszeniert hat der Spielfilm-DebütantDennis Lee. 2003 hatte er für seinen Kurzfilm «Jesus Henry Christ»einen Studenten-«Oscar» gewonnen. Mit «Zurück im Sommer» präsentierter nun ein melancholisches Familienporträt in zartem Pastell.
Erzählt wird vom Schriftsteller Michael (Ryan Reynolds). Der kehrtnach langer Zeit in der Ferne erstmals wieder in das Haus seinerKindheit zurück. Durch den Unfalltod der Mutter (Julia Roberts)brechen alte Konflikte erneut auf. Mit dem noch unveröffentlichtenSchlüsselroman «Fireflies in the Garden» (Glühwürmchen im Garten), soauch der Originaltitel des Films, will sich Michael gegen denengstirnigen Vater (Willem Dafoe) zur Wehr setzen. Doch kann Racheoder Hass fehlende Liebe wirklich ersetzen?
Diese zentrale Frage des Films wird nicht akademisch, sondern sehremotionsgeladen gestellt und überaus vorsichtig beantwortet. Autorund Regisseur Dennis Lee hütet sich vor vorschnellen Lebensrezepten.Damit kommt er auf leichte, dem Kino entsprechende Art nahe an dieKunst bedeutender Dramatiker wie etwa Anton P. Tschechow heran.«Zurück im Sommer» wird somit zu einem Hochgenuss für ein erwachsenesPublikum, das mehr sucht als Action und Fun.
Obwohl nur wenige Male zu sehen, ist die von Julia Roberts mitwenig Aufwand gespielte Mutter unzweifelhaft die Zentralfigur - unddie Schauspielerin damit der Star des Films. Julia Roberts kann hierzeigen, wie sie seit ihren Anfängen als «Pretty Woman» gereift istund über welch breitgefächerte darstellerische Möglichkeiten sieverfügt. Es ist eine Lust, zu sehen, wie sie die Frau inverschiedenen Altersphasen fern jeder Eitelkeit pointiert alskomplizierten Charakter mit vielen Ecken und Kanten porträtiert.
Daneben hat das einstige Model Carrie-Ann Moss als Michaelsselbstbewusste und sich ihrer erotischen Ausstrahlung überaus sichereEx-Frau Kelly die schönste Rolle in dem über weite Strecken sehrelegant anmutenden Reigen verwirrter Gefühle. Moss trumpft zudem mitwunderbar kühler Selbstironie auf. Das tut dem Film gut, bewahrt esihn doch davor, ins Sentimentale abzugleiten.
Die in Deutschland beheimatete Firma Senator, die den Filmproduziert hat, verschafft sich damit international Renommee. «Zurückim Sommer» ist feines, leises Kino für alle, die eine anspruchsvolleGeschichte und wunderbares Schauspiel zu schätzen wissen.