Kinostart: 31. März Kinostart: 31. März: «Be Cool»

Hamburg/dpa. - Das «Chili-Girl» an seiner Seite ist diesmal UmaThurman. Und als Vorlage diente wieder ein Buch des ErfolgsautorsElmore Leonard.
Die Fortsetzung von «Schnappt Shorty» zu drehen, ist ein extremundankbarer Job. Vor zehn Jahren zementierte die Komödie nach «PulpFiction» endgültig die Rückkehr Travoltas in die oberste Hollywood-Liga, der Film wurde allseits für seinen Stil gelobt und war nachallgemeiner Einschätzung schlicht cool. Nicht genug, dass dieMesslatte damit schon ziemlich hoch lag - hinzu kommt die verklärendeMacht von zehn Jahren Erinnerung. So kam es für «Be Cool», wie eskommen musste: Die Kritiker waren fast einhellig enttäuscht, dasPublikum ging trotzdem hin und ließ in drei Wochen 50 MillionenDollar an US-Kinokassen.
Auf jeden Fall ist «Be Cool» anders geworden als das Original. Aufden ersten Blick ist alles an seinem Platz, aber die Atmosphäre desersten Films mit ihrer mühelosen Leichtigkeit ist irgendwo unterwegsverloren gegangen. Das mag daran liegen, dass diesmal ein andererRegisseur das Heft in der Hand hielt: Auf «Men in Black»-Macher BarrySonnenfeld folgte der Mittdreißiger F. Gary Gray, auf dessen Kontobisher zum Beispiel der Action-Film «The Italian Job» und die Getto-Komödie «Friday» gingen.
Während Travolta im ersten Film der Inbegriff von Coolness war,sieht er diesmal wie jemand aus, der mühsam versucht, den Chili vondamals wieder aufleben zu lassen, und er wirkt dabei überraschendmüde. Symbolisch ist die Szene, in der Uma Thurman und John Travoltatanzen gehen da wird die Erinnerung an den unvergesslichen Tanz aus«Pulp Fiction» wach. Doch nichts passiert diesmal keine Magie desAugenblicks, kein Funke springt über, nur eine kompetente,emotionslose Tanzeinlage. Beruhigend für den Zuschauer, dass die zehnJahre auch an Travolta und Chili Palmer nicht spurlos vorbeigegangensind.
Wenn der Film seinem Titel («Cool bleiben») überhaupt gerechtwird, dann auf andere Weise als der erste. Als Chili Palmer sichaufmacht, der schönen Witwe Edie (Thurman) und ihrer untergehendenkleinen Plattenfirma zu helfen, stößt er damit mitten in einWespennest der Musikbranche, in dem auch Rassen-Widersprüche einenicht geringe Rolle spielen: Da ist ein schwarzer Gangsta-Rap-Produzent (Cedric the Entertainer), der jedes Klischee erfüllt und zudessen Entourage auch Musikstar André 3000 von Outkast alsschießwütiger Unterling gehört. «Schwarz ist cool», ist eineBotschaft, die der farbige Regisseur Gray gleich mitvermittelt.
Ohne den übergroßen Schatten den ersten Teils ist «Be Cool» ansich ein ganz amüsanter Film voller skurriler Gestalten. Vince Vaughnist ziemlich komisch als durchgeknallter Musik-Manager, der sich fürSchwarz hält und entsprechend agieren will. Wrestling-Star The Rock(«Scorpion King») betritt Comedy-Terrain als schwuler Bodyguard, derunbedingt zum Film will. Die junge Sängerin Christina Milian glänztals Chilis Schützling mit ihrer Stimme. Für zusätzlichen Glanztauchen kurz Danny DeVito sowie «Aerosmith»-Frontman Steven Tyler undandere «echte» Musikstars auf. Und neben vielen Details hat «Be Cool»auch die Moral des Originals geerbt: Wenn man nicht cool ist, abertrotzdem so tut, tut das nur weh.