Kinostart: 30. Juli Kinostart: 30. Juli: «Ich habe sie geliebt»

Paris/dpa. - Dreiecksbeziehungen, die meist zwei Frauen ins Unglück stürzen.So auch in «Ich habe sie geliebt» mit Frankreichs Kinostar DanielAuteuil. Doch trotz des «Déjà-vu»-Effekts gelingt es dem Film, denZuschauer in den Bann zu ziehen, denn er spielt geschickt mit denleidenschaftlichen Gefühlen und den zurückhaltenden Charakteren derHauptdarsteller. Das 99 Minuten lange Liebesdrama von Zabou Breitmanlehnt sich an den gleichnamigen und viel beachteten Roman von AnnaGavalda an. Der Film, der in Deutschland jetzt in die Kinoskommt, lief in Frankreich im Frühling 2009 unter dem Titel «Jel'aimais» an und wurde von der Fachkritik als eines der «bewegendstenLiebesdramen» der vergangenen Jahre bezeichnet.
In dem Film werden gleich zwei unglückliche Liebesgeschichtenerzählt. Da ist zunächst Chloé (Florence Loiret-Caille), die frischverlassene Mutter zweier kleiner Kinder, die ausgerechnet Trost beiPierre (Daniel Auteuil) sucht, dem Vater des Untreuen. DieRegisseurin, die mit «Ich habe sie geliebt» ihren dritten Film zeigt,lässt diesen Teil des Films in einem Chalet in den Bergenstattfinden, wohin Pierre die traumatisierte und betrogene Mutterseiner Enkelkinder führt.
Dort wird der wortkarge Mann mit Gefühlsausbrüchen undBeschuldigungen gegen sich und seinen Sohn konfrontiert. Doch dieAnklagen lösen weder Zorn noch Unverständnis aus, sondern langezurückliegende Gefühle, womit der eigentliche und zweite Teil desFilms beginnt: Die leidenschaftliche Liebe zu Mathilde (Marie-JoséeCroze), für die der Familienvater und erfolgreiche Geschäftsmannjedoch nicht in der Lage war, sein geordnetes Familien- undGesellschaftsleben aufzugeben.
In Form von Rückblenden wird dem Zuschauer die große Liebe vonPierre offenbart: Leidenschaftliche Nächte in Hotelzimmern in Parisund Hongkong, Szenen, in denen Pierre mitten in der Nacht seineGeliebte verlässt, um zu seiner Familien zurückzukehren. Breitmanverurteilt in ihrem Film nicht, sondern arbeitet erfolgreich dieTragik von Dreierbeziehungen heraus.
«Daniel Auteuil hat selten so packend und intensiv gespielt wiein diesem Film», lobte Frankreichs Presse die schauspielerischeLeistung des 59-Jährigen. Das Drama, das sich von derleidenschaftlichen zur zerstörerischen Liebe entwickelt, bot Auteuil,der zu den charismatischen Schauspielern Frankreichs zählt, genau dieBandbreite an Ausdrucksformen, die er liebt. «Ich bin in meinenGefühlen sehr exzessiv, wenn ich mich freue oder wenn ich leide. Aberauch bei der Arbeit bin ich exzessiv - ich habe schließlich keineZeit zu verlieren. Zwar sind bei mir die Augen nicht größer als derMund, doch ist mein Hunger gewaltig », sagte Auteuil der dpa.
Der in Algier geborene Schauspieler war von dem Drehbuchfasziniert, auch wenn er persönlich ein solches Liebesdramaanscheinend noch nie erlebt hat: «Ich bin ziemlich ausgeglichen, dochals ich das Buch gelesen hatte, hatte ich den Eindruck, es sei fürmich geschrieben worden», erklärte Auteuil weiter, der unter anderemmit der Schauspielerin Emmanuelle Béart verheiratet war.
Mit dem Film geht die Handlung nicht nur auf das Lieblingsthemader in Paris geborenen Regisseurin ein. Die dramatische GeschichtePierres soll Chloé helfen, den Glauben an die Liebe nicht zuverlieren und ist für jene, die sich gern großen Gefühlsdramenhingeben, ein wahres Kinovergnügen.