Kinostart 2. August Kinostart 2. August: «Merida»

Halle (Saale)/MZ. - Wer hätte vor "Cars" gedacht, dass Autos dem Zuschauer als Charaktere ans Herz wachsen könnten? Wer hätte einen meist stummen Müllbeseitigungsroboter wie "Wall-E" in den Mittelpunkt einer Multimillionendollar-Produktion gerückt? Nun aber ist man auch bei Pixar auf jenem Feld angelangt, das das Medium Trickfilm von jeher kontinuierlich beackert, dem Feld der mutigen Prinzessinnen, der bösen Hexen und der uralten Flüche. Kann man auf diesem Gebiet tatsächlich noch mit Neuem aufwarten?
Der quirlige Rotschopf Merida ist die Tochter des Königs von Schottland, Fergus. Nichts liebt der Wildfang mehr, als einsame Ausritte in die Tiefen des Waldes. Mit Pfeil und Bogen verfehlt das Mädchen kein Ziel. Aber wie es bei hochwohlgeborenen Damen nun mal der Brauch ist, steht auch Merida eine vorgezeichnete Zukunft als Hausfrau und Mutter bevor. Königin Elinor hat schon einen Termin festgesetzt, an dem die Söhne der Clan-Chefs - einer bildungsferner als der andere - vorstellig werden sollen.
Merida spielt das Spiel nicht mit und beschwört mit ihrem Aufbegehren einen Krieg zwischen den Sippen herauf. Während sich der Vater darum bemüht, die Wut seiner Gäste zu besänftigen, versichert sich seine Tochter der Dienste einer Hexe. Nicht, dass die Alte das Mädchen nicht gewarnt hätte. Wünsche gehen nämlich oft nach hinten los.
"Merida - Legende der Highlands" ist ein temporeiches, spannendes und humorvolles Trickfilmabenteuer von atemberaubender Schönheit. Der absolute Höhepunkt der Animationskunst ist mit diesen wunderbaren Figuren und den traumhaften schottischen Landschaften erreicht. Die Story von "Merida" entspricht dem klassischen Disney-Kino.
Während sich eine andere Animationsfirma bei diesem Vergleich zum Ritter geschlagen fühlen darf, ist das für Pixar irgendwie zu wenig. Natürlich kann selbst die genialste aller Pixelschmieden das Geschichtenerzählen nicht mit jedem Werk neu erfinden. Trotzdem muss man die Höchststrafe aussprechen: Dieser Film ist nicht grandios, sondern leider nur großartig.
Die deutsche Synchronisation der Titelheldin übernahm übrigens Schauspielerin Nora Tschirner ("Keinohrhasen"). Sie erweist sich im erzählenden Vorspann, in wilden und in traurigen Momenten als gute Wahl. Im Original spricht die schottische Schauspielerin Kelly MacDonald die tapfere Merida.
Merida - Legende der Highlands
Trickfilm, USA 2012, Regie: Mark Andrews, Brenda Chapman, Steve Purcell
FSK: Ab 6 Jahre
Der Film startet u. a. im UCI Dessau-Roßlau und Cinemaxx Halle.