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Kinostart 14. Oktober Kinostart 14. Oktober: «Die Legende der Wächter»

Von Birgit Roschy 11.10.2010, 09:40
Schleiereule Soren und die Elfenkaeuzin Gylfie in dem 3D-Zeichentrickfilm «Die Legende der Waechter» von Zack Snyder. (FOTO: DAPD)
Schleiereule Soren und die Elfenkaeuzin Gylfie in dem 3D-Zeichentrickfilm «Die Legende der Waechter» von Zack Snyder. (FOTO: DAPD) dapd

Frankfurt/Main/dapd. - Es war einmal eine glücklicheSchleiereulenfamilie, die in einer Baumhöhle nistete. Die KükenSoren und Kludd hören begeistert zu, wenn ihnen Papa Noctus "DieLegende der Wächter" über einen mythischen Eulenkrieg erzählt. Alsdie Brüder, noch kaum flügge, aus dem Nest fallen, werden sie vonden Schergen der "Reinsten" entführt - und müssen erkennen, dass derEulenkrieg noch längst nicht beendet ist. Soren kann jedoch fliehenund sucht den Weg zu den "Wächtern".

Guck mal, was das flattert: Eulen sind seit Harry PottersSchneeeule Hedwig sehr en vogue. Ob Zack Snyder, durch diemartialische Comic-Verfilmung "300" bekanntgeworden, ohne Hedwig jedie Regie für diese Kinderbuchverfilmung angetragen bekommen hätte?Als Vorlage dienten die ersten drei Bände der Buchreihe "Guardiansof Ga'Hoole" von Kathryn Lasky, die im angelsächsischen Sprachraumsehr populär ist. Unkundigen allerdings erscheint dieses3D-Fantasyabenteuer, das Eulen, angefangen vom Mäuse fressen überdas Auswürgen derselben bis hin zum Maden-Snack so authentisch wiemöglich darstellen will, ziemlich speziell.

Und recht gruselig: Der FSK-Freigabe ab sechs Jahren solltenEltern lieber nicht vertrauen. Die Stimmung ist düster, die Redenpathetischer als beim "Herr der Ringe", und die Konflikte beinhart.Die Brüder werden mit vielen anderen Küken zur Sklavenarbeit für denbösen Eisenschnabel verschleppt, der eine faschistoide Ideologiepredigt. Der Träumer Soren wird den "Pickern" zugeteilt und soll ausEulen-Gewölle Metallschrott fischen, der zu einer Geheimwaffe mitmagnetischem Licht verarbeitet wird. Dazu werden die Küken"mondwirr" gemacht und tapsen mit glasigen Augen zombieartig durchsHöhlenreich. Kludd jedoch dient sich als Elitesoldat an undverleugnet den Bruder.

Zwtl: Flucht vor den faschistoiden "Reinen" ins Insel-Paradies

Für die spärlichen komischen Momente sind die Kumpel von Sorenzuständig, die er auf seiner Flucht vor den Reinen findet. Die guten"Wächter" dagegen nisten paradiesisch auf einem Baumriesen auf einerInsel im Meer. Die Entwicklung des jungen Helden ist ganzklischeehaft: Soren wird mittels Unterricht im Fliegen undWaffenschmieden zum Super-Uhu erzogen. Ein zauseliger alter Kauzlehrt ihn, seinem - wie es hier heißt - Magengefühl zu vertrauen.Inhaltlich eher misslungen ist auch das Schlachtengetümmel, zumal esoft schwer ist, eine Eule von der anderen zu unterscheiden.

Dennoch ist der Film nicht nur bei den esoterisch angehauchtenFlugnummern in dem in William-Turner-Pastellfarben gehaltenen Himmelein Augenschmaus. Die Flora und Fauna wurde, mitsamt Ameisenbären,Tasmanien nachempfunden. Besonders das Gefieder von Schleier-,Schnee- und sonstigen Eulen wirkt so flauschig-zart, das man dieFlatteriche knuddeln möchte. Umso merkwürdiger ist der Kontrastzwischen den kindlich großen Augen und den scharfkantigen Krallen,Schnäbeln und Metallhelmen der fliegenden Brigade. Und einelebensechte Schlange als tüdelige Eulen-Haushälterin dürfte nichtnur Kindern der Exzentrik zu viel sein.