1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Kinostart: 13. März: Kinostart: 13. März: «Bierbichler»

Kinostart: 13. März Kinostart: 13. März: «Bierbichler»

Von Cordula Dieckmann 06.03.2008, 13:31
Josef Bierbichler trägt einen Holzstamm in seinem Bühnenstück «Holzschlachten» auf der Schaubühne am Lehniner Platz in Wilmersdorf (Foto vom 21.06.2006).
Josef Bierbichler trägt einen Holzstamm in seinem Bühnenstück «Holzschlachten» auf der Schaubühne am Lehniner Platz in Wilmersdorf (Foto vom 21.06.2006). RealFiction Film

München/dpa. - Herausgekommen ist ein einfühlsames, dichtes Porträt, das denwortgewaltigen Querdenker und Berserker auch von seinernachdenklichen und sensiblen Seite zeigt. Jetzt (13. März) kommt derDokumentarfilm «Bierbichler» ins Kino. An Bierbichlers 60.Geburtstag am 26. April wird die filmische Biographie auch imBayerischen Fernsehen ausgestrahlt.

Fernab vom Großstadtgetümmel sucht der Film Bierbichler in seinerHeimat in Ambach am Starnberger See auf - in der Wohnstube, im Waldoder beim Holzhacken. Dort, im Gasthof «Zum Fischmeister», ist eraufgewachsen, bevor er mit 23 Jahren an der OttoFalckenberg-Schauspielschule in München angenommen wurde. Noch heuteführt Bierbichler, der drei Kinder hat, die beliebteAusflugsgaststätte am idyllischen Ufer des Sees fort, auch wenn ihnseine vielfältigen Theater-Engagements nach Zürich, Wien, Berlin,Hamburg oder München führten. «Ich hab überhaupt nicht nachdenkenmüssen, was ich machen will. Das mit dem Theaterspielen war einreiner Zufall, ein reiner Reflex, eine fixe Idee», sagt er im Film.

Auch alte Freunde und Weggefährten kommen zu Wort, so etwa seineGeliebte Luisa Francia und Werner Herzog, für den er 1976 in dem Film«Herz aus Glas» vor der Kamera stand. Oder Herbert Achternbusch, dermit Bierbichler Filme wie «Bierkampf» oder «Picasso in München»realisierte. Unterbrochen wird das Porträt immer wieder durch dieAufnahmen, die Bierbichler selber mit einer kleinen Digitalkameragemacht hat - sehr persönliche Einblicke, in denen er seine Gedankenschildert.

Zu den nachdenklichsten Momenten zählt die Szene, in derBierbichler den Brief vorliest, in dem er den Münchner Kammerspielen2005 seinen Abschied von der Bühne verkündete: «Ich habe keine Lustmehr auf das, worauf ich 30 Jahre Lust hatte, in einem Stück eineRolle spielen.»