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Kinostart 1. September Kinostart 1. September: «Mein bester Feind»

Von JULIANE GRINGER 29.08.2011, 12:22
Die Schauspieler Moritz Bleibtreu als Victor, Ursula Strauss (l) als Lena und Marthe Keller als Hannah Kaufmann in einer Szene des Kinosfilms «Mein bester Feind». Die Geschichte beginnt mit einem Flugzeugabsturz im Krieg und dann mit einer Rückblende ins Wien der 30er Jahre. (FOTO: NEUE VISIONEN FILMVERLEIH/DPA)
Die Schauspieler Moritz Bleibtreu als Victor, Ursula Strauss (l) als Lena und Marthe Keller als Hannah Kaufmann in einer Szene des Kinosfilms «Mein bester Feind». Die Geschichte beginnt mit einem Flugzeugabsturz im Krieg und dann mit einer Rückblende ins Wien der 30er Jahre. (FOTO: NEUE VISIONEN FILMVERLEIH/DPA) dpa-Film

Halle (Saale)/MZ. - Victor (Moritz Bleibtreu) und Rudi (Georg Friedrich) sind seit Kindertagen Freunde, obwohl sie aus sehr verschiedenen sozialen Schichten stammen. Victor ist der Sohn einer in Wien angesehenen und wohlhabenden Galeristenfamilie, bei der Rudis Mutter als Haushälterin arbeitet. Die beiden sind wie Brüder zusammen aufgewachsen und gemeinsam mit Victors Freundin Lena (Ursula Strauss) bilden sie ein eingeschworenes Trio.

Bis zum Jahr 1938: Da taucht Rudi zum ersten Mal in einer SS-Uniform auf, er hat sich in einen strammen Nazi verwandelt und macht damit aus ehemaligen Freunden echte Feinde. Außerdem plaudert Rudi seinen Vorgesetzten gegenüber ein wohl gehütetes Familiengeheimnis der Kaufmanns aus: Sie verfügen über eine vor 400 Jahren verschollene Zeichnung von Michelangelo. Als die Nazis durch Rudi davon erfahren, werden schnell Begehrlichkeiten geweckt. Denn um die Beziehungen zwischen Italien und Deutschland ist es aktuell nicht gerade zum Besten bestellt und ein Staatsbesuch des Duce steht bevor.

Da würde sich ein so wertvolles Gastgeschenk recht gut machen. So fällt die SS bei den Kaufmanns ein. Da Rudi ihnen auch das Versteck des Bildes verraten hat, wissen die Männer genau, wo sie zu suchen haben. Doch das Versteck ist leer, die Nazis sind verärgert. Sie bieten den Kaufmanns einen Deal an: Wenn diese ihnen den Michelangelo überlassen, müssen sie nicht mit der Deportation in ein KZ rechnen, sondern können in die Schweiz ausreisen.

Die Kaufmanns gehen auf das Angebot ein, realisieren jedoch bald, dass die Nazis sich nicht an die Vereinbarung halten wollen. Aus einer Ahnung heraus haben sie sich mit einer List abgesichert. Trotzdem sitzen die Nazis am längeren Hebel und ein ebenso tragisches wie aberwitziges Katz und Maus-Spiel nimmt seinen Anfang. Wenngleich die Story dieses Wettbewerbsbeitrags der diesjährigen Berlinale manchmal reichlich abenteuerlich wirkt, hat sie im Verhältnis der Figuren untereinander durchaus etwas Realistisches, was vor allem im Schluss des Films noch einmal deutlich wird.

Dies liegt nicht zuletzt an der kraftvollen Handschrift der Inszenierung des österreichischen Regie-Routiniers Wolfgang Murnberger, der mit den Verfilmungen der Wolf Haas-Krimis "Komm, süßer Tod", "Silentium" und "Der Knochenmann" bereits Kultstatus in seiner Heimat erreichte. Und auch mit diesem exzellent besetzten und gespielten, aufwendig produzierten und packend erzählten Thriller kann Murnberger einmal mehr überzeugen.

Mein bester Feind

Komödie, D 2011, Regie: Wolfgang Murnberger

FSK: ab 12 Jahre

Der Film startet u. a. im Lux - Kino am Zoo, Halle, Seebener Str. 172.