Kinostart: 1. November Kinostart: 1. November: «Bis zum Ellenbogen»

Hamburg/dpa. - Zufällig beobachtet ein einsamer Urlauber (Justus von Dohnányi) diesen Unfall und lädt die beiden Streithähneauf seine nahe gelegene Berghütte ein. Missmutig verfolgt derangeschlagene Jung-Reeder dort vor der Mattscheibe dasEröffnungsspiel der Fußball-WM. Die angespannte Atmosphäre lockertsich erst am Abend bei einem feucht-fröhlichen Trinkgelage, bei demder Gastgeber durch einen folgenschweren Fehltritt aus dem Lebengerissen wird. Mit der schwarzhumorigen Komödie «Bis zum Ellenbogen»,die während der WM durchs fußballbegeisterte Deutschland führt, gibtder Hamburger Schauspieler und Autor Justus von Dohnányi jetzt seinKinofilmdebüt: absurd, amüsant, abenteuerlich.
Als Produzenten für dieses groteske Roadmovie zeichnen Bernd T.Hoefflin und Lars Büchel mit ihrer Hamburger Firma Element eFilmproduktion verantwortlich, auf deren Konto bereits derpreisgekrönte Kinderfilm Paulas Geheimnis geht. Für die ambitionierteLow-Budget-Produktion «Bis zum Ellenbogen», die völlig ohne Förder-und Fernsehbeteiligung realisiert wurde, standen der Produktion nurknapp sechs Wochen für die Vorbereitung zur Verfügung. «DieZeitknappheit hat diesem Projekt Flügel verliehen», sagt Hoefflin,der mit von Dohnányi bereits den Kurzfilm «Treppe» gedreht hat. Einhalbes Jahr nachdem ihm dieser sein Skript vorlegte, mussten bereitsdie Dreharbeiten beginnen, weil die Geschichte unmittelbar währendder Fußball-WM spielt. «"Bis zum Ellenbogen" beginnt mit demEröffnungsspiel und endet mit dem Endspiel», unterstreicht vonDohnányi.
Nach dem tragischen Tod des Gastgebers - eines SylterBankangestellten - beschließt das ungleiche Duo, die Leiche nach Syltzu bringen und dort die Bank auszurauben. Denn kurz vor seinemAbleben hat ihr Kumpel den beiden von dem Schwarzgeld im Tresor unddem Schlüssel dazu erzählt. Ihre abenteuerliche Odyssee führt siedurch ein Land, das von der Fußball-WM förmlich elektrisiert ist.«Ich habe Deutschland selten so locker und fröhlich erlebt», soLiefers. Da «Bis zum Ellenbogen» an zahlreichen Orten spielt, bliebder Produktion nur wenig Zeit für die Motivsuche. Zu denverschiedenen Schauplätzen des Films gehörten diverse Motive in derSchweiz, im Großraum Stuttgart, auf Sylt sowie die WM-Fanmeile aufdem Heiligengeistfeld in Hamburg.
Die kleine Filmcrew inklusive der Schauspieler bestand meistensnur aus zwölf Mitgliedern, so dass sie sich auf der Fanmeileunauffällig unter das Volk mischen konnte. Wir sind dort ganz bewusstnicht mit 15 LKWs vorgefahren, sagt der Produzent. Unser Fokus lagauf unseren Hauptdarstellern, die sich mit einer Leiche in derMülltonne dorthin begeben. Beim Dreh räumte der Regisseur seinenDarstellern viel Freiheit ein und ließ sie auch bei den Dialogengerne improvisieren.
«Justus von Dohnányi ist wahnsinnig uneitel», schwärmt Kurt. DerRegisseur selbst schlüpfte hingegen überwiegend in die Rolle derLeiche. «Durch diesen Part hatte ich oft die Chance, die Szene vonaußen zu betrachten und meiner Aufgabe als Regisseur einfachernachzugehen.» Zu den weiteren Mitwirkenden des Films, der in nur 23Drehtagen mit einer digitalen Videokamera aufgenommen wurde, gehörenSusanne Wolff, Katharina Matz, Antoine Monot Jr., Devid Striesow undOscar Ortega Sanchez.
Mit dieser charmanten Low-Budget-Produktion liefert von Dohnányieine originelle Buddy-Komödie voller Witz und Tempo, die durchspritzige Einfälle und jede Menge Situationskomik besticht. Dabei istförmlich sichtbar, wie sich die Schauspieler in diesem kleinenEnsemble-Film lustvoll gegenseitig die Bälle zuwerfen. Und der Filmist beiläufig ein Zeitdokument des bereits legendären Sommermärchens2006 geworden.