Jugendlich unbekümmert: The Pigeon Detectives
Hamburg/dpa. - Im letzten Jahr hat sich viel verändert im Leben von Matt Bowman, Oli Main, Ryan Wilson, Dave Best und Jimmi Naylor. Innerhalb kürzester Zeit ist aus den fünf Nobodys eine der begehrtesten Indiebands Englands geworden: The Pigeon Detectives.
Die Band, die sich schon seit Schulzeiten kennt, brachte in nur einem Jahr das Nummer-Drei-Album «Wait For Me» heraus, eroberte als Vorband der Kaiser Chiefs nach Großbritannien auch den Rest Europas und tourte schließlich als Headliner um die ganze Welt.
Während sich andere Gruppen nach einer so ereignisreichen Zeit erst einmal eine Auszeit gönnen würden, legt das Quintett fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Release ihres hochgelobten Debütalbums ihr Zweitwerk «Emergency» vor. «Wir haben schließlich jedem erzählt, dass wir unser zweites Album genau ein Jahr nach dem ersten veröffentlichen werden. Und wir haben uns um nur zwei Tage verschätzt», freut sich Sänger Matt.
Das rasante «Emergency» ist die Art der Pigeon Detectives, mit dem wachsenden Erfolg umzugehen. «Wir sind nicht mehr die fünf Jungs aus Rothwell, die im Callcenter arbeiten, sondern die fünf Jungs aus Rothwell, die darum kämpfen müssen, ein Bier in Leeds trinken zu gehen, ohne dass irgendjemand bei uns ankommt, der die ganze Nacht mit uns reden will», bringt Matt die einschneidenden Veränderungen auf den Punkt. Und so klingt es auch nur halb so vermessen, wenn das Album mit dem schlagzeuglastigen «Everybody wants me» beschlossen wird.
«Wir sind in den letzten zwei Jahren sehr viel erwachsener geworden», findet der Sänger. Doch zum Glück hat sich dieses neu entdeckte Erwachsensein nicht auf «Emergency» ausgewirkt, und so schwanken die dreizehn Songs des Albums zwischen ungezügeltem Leichtsinn à la Strokes und eingängigen Gitarrenriffs, wie sie von Hard-Fi bekannt sind. Und auch textlich bewegt sich Sänger Matt auf sicherem Terrain: Er schreibt über die Liebe in all ihren Facetten - über One-Night-Stands, Trennungen und die Suche nach einer echten Beziehung. Schlagzeuger Jimmi erklärt: «Wir wollten kein zweites Album über das Touren in Amerika und das Heimweh machen. Wir wollten ein Album machen, mit dem sich die Leute identifizieren können.» Und so spricht «Emergency» vor allem das jüngere Indie-Publikum an, das von britischen Newcomern gar nicht genug zu bekommen scheint.
Die erste Singleauskopplung «This Is An Emergency» ist ein klassischer Floorfiller und geht schon nach dem ersten Hören nicht mehr aus dem Kopf. Im Vordergrund stehen Dave Bests Bass und der Gesang von Matt, der im Refrain von einem Chor unterstützt wird. Nicht weniger mitreißend ist das schnelle «She's Gone», das mit seinen Post-Punk-Anleihen und der abgehackten Melodie ein wenig an Franz Ferdinand erinnert. Die leiseren Töne bedienen die Pigeon Detectives mit dem zarten «Keep On Your Dress», in dem ein leises Keyboard und eine Akkustikgitarre das Soundgerüst bilden, oder auch mit dem noch nicht einmal zwei Minuten langen «Nothing To Do With You».
Ihre musikalischen Wurzeln sehen die Pigeon Detectives vor allem bei den Beatles. In ihrer Teenagerzeit wurden sie dann maßgebend von Oasis beeinflusst, doch erst der Erfolg der Strokes und der Libertines ebnete den Weg für den Erfolg der fünf Jungs aus Leeds.
www.thepigeondetectives.com
www.myspace.com/thepigeondetectives
www.cooperativemusic.de
www.dancetotheradio.com