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Joseph Vilsmaier erhält Ehrenkamerapreis

21.06.2009, 17:15

Köln/dpa. - «Ich bevorzuge aber die Bezeichnung "Bildgestalter" statt "Kameraleute", denn man gestaltet etwas aus, schafft wie ein Maler ein Kunstwerk», sagte der Kameramann und Regisseur in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Der 70-Jährige, der 1988 mit seinem Film «Herbstmilch» berühmt wurde, erhielt beim 19. Deutschen Kamerapreis den Ehrenkamerapreis für sein Lebenswerk.

«Ich freu mich wahnsinnig über die Auszeichnung», so Vilsmaier. Es sei ein Zeichen dafür, dass man wahrgenommen und für seine Arbeit geschätzt werde. Der Deutsche Kamerapreis, den es seit mehr als 25 Jahren gibt, habe viel dazu beigetragen, dass der Bildgestaltung mehr Aufmerksamkeit zuteilwerde. «Der Kameramann ist schließlich eine der wichtigsten Person neben dem Regisseur.» Vilsmaier lobte die Arbeit junger Nachwuchsfilmer, «vor allem die Frauen sind auf dem Vormarsch, das ist toll».

Der Münchner, der 1961 als Kameramann begann, zeichnete in seinen Filmen meist für beides verantwortlich: Regie und Kamera. «Dann musste ich wenigstens nie diskutieren», sagte der humorvolle Filmemacher. In seinen Werken widmete er sich vor allem heimatlichen und historischen Stoffen und Bildern, wie etwa mit den Filmen «Rama dama», «Stalingrad», «Der letzte Zug» und «Die Geschichte vom Brandner Kasper». Die Jury des Kamerapreises betonte die Authentizität und emotionale Kraft seiner Bilder.

«Ich habe eine große Verbundenheit mit der Natur», meinte Vilsmaier über seine ganz eigene, filmische Handschrift. Außerdem spiele die Identifikation mit den Geschichten und Figuren eine große Rolle, «dass ich mich darin wiedersehe». Vorbilder habe er keine, vielmehr habe er «immer selbst meinen ganz eigenen Schmarrn gemacht». Dies würde er auch Nachwuchsfilmemachern auf den Weg geben: «eine eigene Schiene fahren».

Der Deutsche Kamerapreis, der jedes Jahr im Rahmen des Medienforums NRW in Köln verliehen wird, zeichnete insgesamt zehn Kameraleute und Cutter aus.