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Jack Nicholson Jack Nicholson: Hollywoodstar feiert seinen 65. Geburtstag

18.04.2002, 11:20
Jack Nicholson
Jack Nicholson dpa

New York/dpa. - Dabei war der junge Mann dort im Alter von 18 Jahren nur mit demSchulabschlusszeugnis in der Tasche eingetroffen und hatte sich beiMetro Goldwyn Mayer als Laufbursche verdingt. Zehn Jahre lang mühteer sich, in der Filmstadt Fuß zu fassen, und schrieb nach mehrerenschauspielerischen Misserfolgen vor allem Drehbücher um. Oder errettete Produktionen wie etwa 1969, als bei «Easy Rider» einDarsteller ausfiel. Nicholson war zur Stelle, übernahm die Rolle desAlkoholiker-Anwalts und stach auf dem Rücksitz der Harley Davidsondie beiden eigentlichen Stars Dennis Hopper und Peter Fonda aus.

Nach diesem Film wurde Hollywood auf Nicholson aufmerksam. Er sahnicht sonderlich gut aus, konnte aber so diabolisch grinsen wie kaumein anderer. Seine Aggressivität würzte er mit einer PriseSelbstironie, die ihn dem Publikum sympathisch machte. Für seineRolle als Insasse einer Irrenanstalt, der das System durchschaut,erhielt Nicholson 1976 den Oscar als bester Hauptdarsteller, und«Einer flog übers Kuckucksnest» wurde zum besten Film des Jahres.

Roman Polanski gab dem Schauspieler die Hauptrolle in «Chinatown»(1974), und damit war er endgültig als einer der ganz GroßenHollywoods etabliert. In Stanley Kubricks Horrorfilm «The Shining»spielte Nicholson 1980 einen Wahnsinnigen, der seine Familieumbringen will. Es war ein kommerzieller Misserfolg, aber dieLeistung des Hauptdarstellers wurde anerkannt. Einen weiteren Oscar-Preis erhielt er 1984 für «Terms of Endearment», diesmal für eineNebenrolle. Dabei hatte der trunk- und sexsüchtige ehemaligeAstronaut, den er gab, eigentlich zentrale Bedeutung für ShirleyMacLaine, die für ihren Part als beste Hauptdarstellerinausgezeichnet wurde.

In «Prizzi's Honor» spielte Nicholson dann einen eher komischenals bedrohlichen Mafia-Killer. Den Oscar bekam diesmal seinePartnerin Angelica Huston, im wirklichen Leben über viele Jahre langseine Geliebte. In «The Crossing Guard» (1995) stellte sich der sonsthoch bezahlte Star dem Regisseur Sean Penn für die gewerkschaftlichvorgeschriebene Mindestgage von knapp 500 Dollar pro Woche zurVerfügung und festigte damit in Hollywood seinen Ruf desUnberechenbaren.

Obwohl Nicholson oft das Ekel gespielt hatte, war er in keinerRolle so fies wie als menschenfeindlicher Zwangsneurotiker undErfolgsschriftsteller Melvin, den die Liebe zu einer Kellnerin (HelenHunt) krönt. Die Glanzrolle in «Besser geht's nicht» brachte ihmseinen dritten Oscar ein, seinen zweiten als bester Hauptdarsteller.Auch Hunt wurde mit einem Oscar belohnt.

Sein Verhältnis zu Frauen hat Nicholson manchmal mit seinerHerkunft erklärt. Der gefeierte Hollywood-Star stammt aus demärmlichen Küstennest Neptune im US-Bundesstaat New Jersey. Erst mit37 Jahren erfuhr er, dass seine kleinbürgerlichen Eltern eigentlichseine Großeltern waren. Seine Mutter, die im selben Haushalt lebte,hatte er bis dahin für seine große Schwester gehalten. Zwei Väterkamen in Frage - er hat keinen von beiden kennen gelernt. Er selbsthat drei Kinder, eine erwachsene Tochter aus seiner Ehe mit derSchauspielerin Sandra Knight und zwei weitere Kinder aus einerVerbindung mit Rebecca Broussard.