Italien Italien: Der Komponist Gian Carlo Menotti ist gestorben

Rom/Monte Carlo/dpa. - Menottihat in seiner langen Karriere 23 Opern sowie Solokonzerte undKammermusik geschrieben. Zu seinen bekanntesten Werken zählen dieOpern «Der Konsul» (1950) und «Goya» (1977), die den spanischen MalerFrancisco zum Vorbild hat und eigens für den spanischen Tenor PlacidoDomingo entstanden war.
Internationale Berühmtheit erlangte Menotti vor allem durch das«Festival der zwei Welten» im umbrischen Spoleto, das er 1958 insLeben gerufen hatte und später auch in die USA und nach Australienexportierte. Mit dem Festival wollte er die verschiedenen Kulturender Alten und der Neuen Welt zusammenbringen.
Menotti wurde 1911 in Cadegliano in der Nähe von Varese geboren.Es heißt, bereits mit vier Jahren habe er das Klavierspielen erlerntund zwei Jahre später erste Melodien erfunden. Im Alter von nur elfJahren schrieb er seine erste Oper. Ein Jahr später zog seine Familienach Mailand, wo der junge Gian Carlo bis 1928 am Konservatoriumstudierte. Anschließend kam er bei einer USA-Reise mit denMusikgrößen von New York in Kontakt. Er blieb in Amerika und ging aufRat von Arturo Toscanini bei Rosario Scalero am Curtis Institute ofPhiladelphia zur Schule.
Menottis erste große Oper «Amelia goes to the Ball» wurde 1937 inPhiladelphia uraufgeführt. Nur ein Jahr später wurde das Werk insProgramm der New Yorker Metropolitan Opera aufgenommen. Es folgtenzahlreiche weitere Erfolge, für «Der Konsul» erhielt der Italiener inden 50er Jahren sogar den Pulitzer Preis und den New York DramaCritics Circle Award. Kenner bezeichnen Menotti als den größtenitalienischen Komponisten seit Giacomo Puccini.
Auch im Alter war der Wahl-New-Yorker noch als Komponist aktiv undverfasste 1997 ein «Trio für Klavier, Violine und Klarinette». Deritalienische Kulturminister Francesco Rutelli würdigte ihn als «eineder charismatischsten Figuren in der Welt der Musik.» Menotti habeüber ein «außergewöhnliches Talent und eine besondere Persönlichkeit»verfügt.