Hollywood Hollywood: Auszeichnung für «Herr der Ringe»

Beverly Hills/dpa. - Auf Oscar-Kurs ist mit dem Preis des renommierten Instituts fürdie beste Schauspielerin des Jahres auch die zuvor bereits von derKritik sehr gelobte Sissy Spacek. Denzel Washington wurde als bestermännlicher Hauptdarsteller geehrt. Mit der Verleihungsgala imtraditionsreichen Beverly Hotel wurde zugleich die diesjährigeHollywood-Preissaison eröffnet. Obwohl die AFI Awards zum ersten Malvergeben wurden, gelten sie in der Filmbranche bereits alsSignalgeber für die Oscars, die Ende März verliehen werden.
«Was für eine wundervolle Ehrung», sagte die sichtlich gerührteSpacek. Die 52-jährige Schauspielerin wurde für ihre Rolle in demKleinstadtdrama «In the Bedroom» geehrt. In dem Debütfilm desRegisseurs Todd Field, der mit einem geringen Budget realisiertworden war und anfangs nur in wenigen kleineren Kinos lief, spieltSpacek eine Mutter, die den Mord an ihrem Sohn nicht verwinden kannund ihren Ehemann zu einem Rachemord treibt. «Dieser Film ging mirwirklich nahe», sagte Spacek, die bisher fünf Mal für einen Oscarnominiert wurde und die höchste US-Filmehrung 1981 als Country-Sängerin Loretta in dem Film «The Coal Miner's Daughter» erhielt.
Denzel Washington, der wie eine auffallend große Zahl anderernominierter Stars nicht zu der Gala erschienen war, gewann den AFI-Schauspielerpreis als korrupter Polizist in «Training Day». Auch ergilt in diesem Jahr wieder als Anwärter auf eine Oscar-Ehrung. Der47-jährige Darsteller war bereits vier Mal dafür nominiert und bekamden Preis 1990 als bester Nebendarsteller in dem Streifen «Glory».Als Regisseur des Jahres wurde Robert Altman für seineKriminalkomödie «Gosford Park», die in der feinen britischenGesellschaft der 30er Jahre spielt, mit einem AFI-Preis geehrt. AuchAltman war nicht erschienen.
«Der Herr der Ringe: Die Gefährten» erhielt auch AFI Awards fürdie beste Ausstattung und die besten digitalen Effekte. DieAuszeichnung der Verfilmung des ersten Teils der «Ringe»-Trilogie vonJ.R.R. Tolkien als Kinofilm des Jahres begründeten die Preisverleiherunter anderem damit, dass die Schöpfer die «ganze Magie der reichenliterarischen Vorlage» eingefangen hätten. Das Werk setze «Maßstäbefür künftige Heldendramen» im Kino. «Das ist ein wirklichesAbenteuer», sagte «Ringe»-Star Elijah Wood, der den mutigen jungenHobbit Frodo Baggins spielt, «der Stoff hat schon so viele JahreJunge und Alte begeistert, und das wird so bleiben.»
«Harry Potter», der andere große Fantasy-Film des Jahres, war vomAFI lediglich in der Kategorie der besten digitalen Effekte nominiertworden und ging leer aus. Ohne Preis blieb überraschend auch derKriegsfilm «Black Hawk Down» um das Desaster des US-Militäreinsatzesin Somalia. Der Streifen des «Gladiator»-Regisseurs Ridley Scott warvom 13-köpfigen AFI-Auswahlkomitee ebenso wie «In the Bedroom» fünfMal nominiert worden. Die 100 Filmwissenschaftler, Kritiker undFilmemacher der Jury folgten diesen Vorschlägen jedoch nicht. Sieverteilten die AFI-Preise in zwölf Kategorien an neun Filme.