Herbert Grönemeyer wird 50 Herbert Grönemeyer wird 50: Zum Geburtstag ins Studio fürs Album

Bochum/London/dpa. - «Herbert Grönemeyer schreibt imLondoner Studio an den Songs», heißt es in der Kölner PlattenfirmaEMI. Fertig ist zum 50. dafür sein WM-Song. Die Hymne «Celebrate the Day» kommt mit dem Fifa-Album «Voices» am 12. Mai in die Läden.
Während der Sänger Grönemeyer voll aktiv ist, wird man denSchauspieler Grönemeyer absehbar nur in Konserven wie «Das Boot»sehen können. Das neue Album hat Vorrang, sogar vor dem pünktlichemGeburtstagstreffen, das in der Familie Grönemeyer bei rundenEreignissen groß geschrieben wird. «Wir sehen uns später im April.Dann kommt Herbert nach Deutschland», sagt sein Bruder DietrichGrönemeyer, der als visionärer Mediziner und Bestseller-Autor fasteben so populär ist wie sein Bruder Herbert.
Ob er in seiner alten Heimat Bochum feiert, wo Bruder und Elternwohnen, oder an seinem vorletzten Wohnsitz in Berlin, weiß bislangnur Herbert Grönemeyer selbst. Ansonsten lässt er sich auchzwischendurch in Berlin sehen, wie während der Berlinale.
Besonders für die Menschen im Ruhrgebiet ist «Herbert» spätestensseit der 1984 erschienen Hommage an seine Heimatstadt «Bochum - ichkomm aus Dir» ein musikalisches Idol. Die LP «4630 Bochum», die mitdem Song «Männer» auch noch dem Männlichkeitswahn einen Hiebversetzt, wird zum ersten Großerfolg. Zuvor erwiesen sich frühe Albenwie «Grönemeyer» meist als Ladenhüter.
Geboren ist Herbert Grönemeyer am 12. April 1956 in Göttingen.«Wir sind aber noch im gleichen Jahr nach Bochum gezogen», sagtDietrich, der ältere Bruder. Dort ging der Ingenieurssohn HerbertArthur Wiglev Clamor Grönemeyer vor allem zwei Hobbys nach: Musik undFußball. Auf dem Gymnasium gründete er als Zwölfjähriger seine ersteBand und schrieb später die Musik für ein Beatles-Musical amSchauspielhaus Bochum. Nach dem Abitur holte ihn Intendant PeterZadek als musikalischen Leiter an seine Bühne. Nebenbei studierteGrönemeyer Rechts- und Musikwissenschaft.
Das Schauspielhaus ließ ihn auch in der Folgezeit nicht los. Bis1981 stand er in Hamburg, Berlin, Stuttgart und Köln auf denBrettern, die die Welt bedeuten. Zwischendurch war er auch imFernsehen zu sehen. Zu Ruhm als Schauspieler gelangte HerbertGrönemeyer 1981 als Leutnant Werner in Wolfgang Petersens «Das Boot».Der Kinohit brachte ihm weitere attraktive Filmangebote ein. Fortanstand er an der Seite von Stars wie Nastassja Kinski, Burt Lancasteroder Bruno Ganz.
Nach privaten Schicksalsschlägen blieb er allein mit seinenKindern Felix und Marie in London. 1998 starben kurz hintereinandersein Bruder Wilhelm und seine Frau, die frühere Schauspielerin AnnaHenkel, an Krebs. Es entstand sein einfühlsamstes Werk «Mensch». Seit2002 verkaufte sich das Album drei Millionen Mal in Deutschland undstellte spätestens jetzt den politisch engagierten Sänger auf eineStufe mit Westernhagen, BAP und den Toten Hosen.