Geschichte Geschichte: Weiss warnt vor «unbekümmerter Rückschau» auf DDR

Berlin/dpa. - Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos)hat vor einer «immer unbekümmerteren Rückschau auf die vermeintlicheGeborgenheit in der DDR» gewarnt. Gerade «in Zeiten gut gepflegterNostalgie» sei die Arbeit der Geschichtsmuseen von hoher Bedeutung,sagte Weiss am Freitag in Berlin bei einem Besuch im Spandauer Depotdes Deutschen Historischen Museums mit den Sammelobjekten zur DDR-Geschichte. Die Museen analysierten «die Repression, rücken dieOpposition ins Licht und erklären das Regelwerk staatlicherEinschüchterung».
Anlässlich des 15. Jahrestags des Mauerfalls am 9. Novemberunterstrich Weiss die Bedeutung «der Erinnerung an das DDR-Unrecht»,Die Bundesregierung fördere daher eine Vielzahl von Einrichtungen undProjekten, darunter auch das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig mitseinem Schwerpunkt «Geschichte von Diktatur und Widerstand in derDDR» mit derzeit 4,8 Millionen Euro jährlich. Außerdem seien dieGedenkstätte im ehemaligen zentralen Stasi-UntersuchungsgefängnisHohenschönhausen und das deutsch-deutsche Museum im bayerisch-thüringischen Mödlareuth zur Geschichte der innerdeutschen Grenzeseit dem Jahr 2000 mit 4,8 Millionen Euro gefördert worden.
Das vom Bund finanzierte Deutsche Historische Museum in Berlinverfügt zurzeit über etwa 800 000 Sammlungsobjekte, davon zehnProzent zur DDR-Geschichte. Dazu zählen Mauerteile ebenso wieEinrichtungen des Palastes der Republik, Transparente, Gemälde,Skulpturen wie «Schwerter zu Pflugscharen» (aus Moskau), Bekleidungender DDR-Staatsführer, Orden und Möbel. Die neue Dauerausstellung imDeutschen Historischen Museum wird nach den Worten seinesGeneraldirektors Hans Ottomeyer wegen Verzögerungen in der Bauplanungerst im Herbst 2005 eröffnet.